Der feinkörnige Splitt auf dem trockenen Boden knarzt bei jedem Schritt, die Nachmittagssonne ist stechend heiß, Markisen spenden Schatten. Auf der Terrasse im Schumann`s servieren smarte Kellner in adretten weißen Jacketts mit Eiswürfel überladene Drinks.
"Soif de l'été, also ich habe Durst. Sommer-Durst. Durst ist das Wichtigste."
Charles Schumann, lebende Barlegende und berühmtester deutscher Bartender, schätzt klassische Drinks - Americano, Negroni, Pimm`s Cup. Von Trendgetränken hält er nicht viel. Zum aktuellen Sommerdrink gibt es von ihm keine Prognose. Graziös, gentlemanlike - geschüttelt, nicht gerührt.
"Wenn ich persönlich mir einen Sommerdrink mache, dann muss ein Bitter dabei sein. Dann ist ein Campari unabdinglich - in allen Variationen. Am liebsten auf viel, viel Eis. Da freue ich mich, so kann ein Abend für mich gut anfangen."
"Ich habe hier gerade einen Spritz in der Hand, einen Aperol Spritz. Das ist wahrscheinlich so der Klischee-Sommerdrink würde ich sagen. Es ist mit Kohlensäure, es ist eine Orange drin - es ist so eine Mischung aus süß und sauer und Sprudel."
Leuchtendes Orange, fruchtig-bitter, am Glas perlen die Wassertropfen. Sommerdrink oder Sommerhit? Egal. Pop sind sie beide.
"Wir trinken Hugo, weil es frisch ist. Und weil es gut aussieht."
Prosecco und Holunderblütensirup, frische Minze und Limette, aufgegossen mit Sodawasser - der Hugo liefert sich einen bittersüßen Kampf mit dem Aperol Spritz.
"Diese Spritz-Hugo-Schiene scheint jetzt wirklich zu eskalieren. Was wir hier die letzten Tage schon an Varianten gehört haben ... Die sind wirklich haarsträubend. Es wurde hier eine Inge bestellt, wo eine Scheibe Ingwer drin ist, und ein Ralf, wo ich zum Glück schon wieder vergessen habe, was da drin war. Also bitte nicht jeden Trend dann auch tottreten."
Klaus Rainer ist einer der Betreiber der Golden Bar im Haus der Kunst in München. Er ist popaffin und Trendsetter in Sachen Drinks: 2012 hat er in Anlehnung an Snoop Dogg Gin´n`Juice neu aufleben lassen. Hochwertiger Gin mit exklusivem Pinot-Noir-Traubensaft von einem französischen Winzer. Dieses Jahr pushen sie einen Frozen-Gin-Tonic. Doch vielleicht wird Hugo und Aperol Spritz ja demnächst vom Lillet Vive verdrängt - der Lillet ist ein leichter, fruchtiger Aperitif aus Wein und Fruchtlikör. In der Variante des Lillet Vive entwickelt er sich gerade zu einem modernen Klassiker der Sommerdrinks.
"Lillet Vive gibt es blanc, rosé und rot. Lillet Blanc - mit Gurke, Minze, Erdbeere und Tonic aufgefüllt - ist wirklich eine superleckere und leichte Erfrischung."
Auch im Gamsei, einer jungen Szene-Bar in München, gibt es den Sommer im Glas. Regionale und saisonale Produkte stehen auf der Cocktailkarte - aufgeteilt in süß, sauer, trocken und würzig. Die Drinks heißen Paradies-Apfel oder Kräuter-Sepp. Einer der Bartender im Gamsei, Johannes Hartmann, mixt einen weiß schäumenden Sommerdrink.
"Wir haben das Glas mit dem Eis, unten drin das Joghurt-Eis, dann dieser Wermut mit Holunderblütensirup. Dann wird das etwas vermengt, dass sich das ein wenig löst. Da können wir gleich schon etwas Soda dazu machen. Nun sieht man schön, wie das Blasen wirft. Ein paar frische Holunderblüten einfach dekorativ oben drauf. Fertig ist unser Gamsei-Sommer-Drink. Das ist der Holunder Soda Jock Jerk."
Dem Grandseigneur der Barkultur ist es letztlich egal, wie Sommerdrinks heute und in Zukunft heißen: ob Hugo oder Spitz oder Lillet. Wichtig ist für Charles Schumann vor allem eines: bewusst statt bewusstlos trinken.
"Ich bin ja absolut gegen Koma-Trinken und Koma-Essen. Beides ist ja entsetzlich! Es gibt immer mehr Trinker oder Leute, die gerne trinken, die schon wissen, was sie trinken. Das ist großartig, wenn nicht jemand irgendetwas nur nach der Farbe bestellt, sondern auch weiß, was er da trinkt."
"Soif de l'été, also ich habe Durst. Sommer-Durst. Durst ist das Wichtigste."
Charles Schumann, lebende Barlegende und berühmtester deutscher Bartender, schätzt klassische Drinks - Americano, Negroni, Pimm`s Cup. Von Trendgetränken hält er nicht viel. Zum aktuellen Sommerdrink gibt es von ihm keine Prognose. Graziös, gentlemanlike - geschüttelt, nicht gerührt.
"Wenn ich persönlich mir einen Sommerdrink mache, dann muss ein Bitter dabei sein. Dann ist ein Campari unabdinglich - in allen Variationen. Am liebsten auf viel, viel Eis. Da freue ich mich, so kann ein Abend für mich gut anfangen."
"Ich habe hier gerade einen Spritz in der Hand, einen Aperol Spritz. Das ist wahrscheinlich so der Klischee-Sommerdrink würde ich sagen. Es ist mit Kohlensäure, es ist eine Orange drin - es ist so eine Mischung aus süß und sauer und Sprudel."
Leuchtendes Orange, fruchtig-bitter, am Glas perlen die Wassertropfen. Sommerdrink oder Sommerhit? Egal. Pop sind sie beide.
"Wir trinken Hugo, weil es frisch ist. Und weil es gut aussieht."
Prosecco und Holunderblütensirup, frische Minze und Limette, aufgegossen mit Sodawasser - der Hugo liefert sich einen bittersüßen Kampf mit dem Aperol Spritz.
"Diese Spritz-Hugo-Schiene scheint jetzt wirklich zu eskalieren. Was wir hier die letzten Tage schon an Varianten gehört haben ... Die sind wirklich haarsträubend. Es wurde hier eine Inge bestellt, wo eine Scheibe Ingwer drin ist, und ein Ralf, wo ich zum Glück schon wieder vergessen habe, was da drin war. Also bitte nicht jeden Trend dann auch tottreten."
Klaus Rainer ist einer der Betreiber der Golden Bar im Haus der Kunst in München. Er ist popaffin und Trendsetter in Sachen Drinks: 2012 hat er in Anlehnung an Snoop Dogg Gin´n`Juice neu aufleben lassen. Hochwertiger Gin mit exklusivem Pinot-Noir-Traubensaft von einem französischen Winzer. Dieses Jahr pushen sie einen Frozen-Gin-Tonic. Doch vielleicht wird Hugo und Aperol Spritz ja demnächst vom Lillet Vive verdrängt - der Lillet ist ein leichter, fruchtiger Aperitif aus Wein und Fruchtlikör. In der Variante des Lillet Vive entwickelt er sich gerade zu einem modernen Klassiker der Sommerdrinks.
"Lillet Vive gibt es blanc, rosé und rot. Lillet Blanc - mit Gurke, Minze, Erdbeere und Tonic aufgefüllt - ist wirklich eine superleckere und leichte Erfrischung."
Auch im Gamsei, einer jungen Szene-Bar in München, gibt es den Sommer im Glas. Regionale und saisonale Produkte stehen auf der Cocktailkarte - aufgeteilt in süß, sauer, trocken und würzig. Die Drinks heißen Paradies-Apfel oder Kräuter-Sepp. Einer der Bartender im Gamsei, Johannes Hartmann, mixt einen weiß schäumenden Sommerdrink.
"Wir haben das Glas mit dem Eis, unten drin das Joghurt-Eis, dann dieser Wermut mit Holunderblütensirup. Dann wird das etwas vermengt, dass sich das ein wenig löst. Da können wir gleich schon etwas Soda dazu machen. Nun sieht man schön, wie das Blasen wirft. Ein paar frische Holunderblüten einfach dekorativ oben drauf. Fertig ist unser Gamsei-Sommer-Drink. Das ist der Holunder Soda Jock Jerk."
Dem Grandseigneur der Barkultur ist es letztlich egal, wie Sommerdrinks heute und in Zukunft heißen: ob Hugo oder Spitz oder Lillet. Wichtig ist für Charles Schumann vor allem eines: bewusst statt bewusstlos trinken.
"Ich bin ja absolut gegen Koma-Trinken und Koma-Essen. Beides ist ja entsetzlich! Es gibt immer mehr Trinker oder Leute, die gerne trinken, die schon wissen, was sie trinken. Das ist großartig, wenn nicht jemand irgendetwas nur nach der Farbe bestellt, sondern auch weiß, was er da trinkt."