Für das Verhalten des DFB hat Linken-Politiker Hahn kein Verständnis: "Man hätte einen Ausweichtermin anbieten können. Der Sportausschuss hätte dann sicherlich die Gelegenheit gefunden, diesen Ausweichtermin zu realisieren." Dass der DFB die Zuständigkeit des Bundestages in dieser Angelegenheit grundsätzlich in Frage stelle, kritisierte Hahn scharf. "DFB-Präsident Grindel, selbst viele Jahre Mitgleid des Sportausschusses müsste es eigentlich besser wissen."
Der DFB müsse stärker als bisher zur Aufklärung beitragen: "Wenn es beim DFB überhaupt so etwas wie Aufklärung gegeben hat, dann war es allenfalls eine Aufklärung mit angezogener Handbremse."
"DFB hat sich nicht mit Ruhm bekleckert"
Einzelheiten zu dubiosen Geldflüssen seien viel zu spät an die prüfende Wirtschaftskanzlei weitergegeben worden. Auch die Überraschung über die Zahlungen an Franz Beckenbauer als Chef des Organisationskomitees hätte gespielt gewirkt. Es könne nicht sein, dass ein Organisationskomitee als "Geldwaschinstitution" fungiere. Nach Ansicht von Hahn wäre es unter dem Strich ehrlicher gewesen, die Zahlung von Schmiergeldern zuzugeben. "Dann wäre der Vorgang immer noch extrem kritikwürdig gewesen, aber man wüsste wenigstens, woran man ist."
Der DFB habe sich in dieser Angelegenheit "nicht mit Ruhm bekleckert" und auch die Bundesregierung scheine kein großes Interesse daran zu haben, den Sachverhalt vollständig aufzuklären.