Es geht um eine Datei mit dem Namen "Agenda der schwarzen WM-Kasse". Diese befand sich im Ordner "Gelöschte Dokumente" auf Horst R. Schmidts Laptop. In dieser Datei, so schreiben das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" geht es um die ominösen 6,7 Millionen Euro, die WM-OK-Chef Franz Beckenbauer 2002 vom damaligen Adidas-Chef Robert Louis Dreyfus als Darlehen erhalten hatte und die der DFB später über den Weltverband FIFA zurückzahlte. Wofür dieses Geld war, war bislang unklar geblieben. In der Datei steht dazu:
"Sicher ist nur, dass damit 2 Jahre nach der Vergabe der WM Geld für das Abstimmungsverhalten geflossen ist".
Warten auf die Schweizer Bundesanwaltschaft
Die Notiz belege, dass die WM-Betreiber davon ausgegangen sind, dass mit dem Geld Stimmen gekauft worden seien. Sicher sei, dass Korruption stattgefunden habe. "In der Eindeutigkeit liegt die Brisanz", sagte Thomas Kistner im Dlf.
Für Kistner sei es auch nicht verwunderlich, dass die Datei nicht im Freshfields-Bericht aufgetaucht ist. "Die Datei lag der Kanzlei Freshfields möglicherweise gar nicht vor."
Es ist viel wichtiger, wie die Schweizer Bundesanwaltschaft auf das Dokument reagieren werde, denn diese Behörde ermittelt, ob das Sommermärchen gekauft worden ist oder nicht.
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