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Sommerreihe Lieblingsorte
Mit dem Fahrrad um den Schwielowsee bei Potsdam

Unterwegs auf einem gut ausgebauten Fahrradweg bei Potsdam: Auf der Rundfahrt öffnet sich immer wieder der Blick auf den Schwielowsee, auf die Sonne, die auf dem Wasser glitzert und weiße Segelboote.

Von Vanja Budde |
    ILLUSTRATUON - Ein Mann steht am 13.05.2016 in Caputh (Brandenburg) im Strandbad Caputh auf einem Steg und schaut auf den Schwielowsee. Zum Start der Badesaison 2016 in Brandenburg sind sämtliche Badeseen sauber. Die Wasserqualität an allen 251 Badestellen sei ausgezeichnet, so das Verbraucherministerium Brandenburg. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa (zu dpa «Seen in Brandenburg sauber zum Start der Badesaison» vom 13.05.2016) | Verwendung weltweit
    Sanft im Sommerwind auf den Schwielowsee bei Potsdam schauen (picture alliance / dpa / Klaus-Dietmar Gabbert)
    Wir starten diese Fahrradtour um den Schwielowsee in Caputh, das ist ein kleines Örtchen südwestlich von Potsdam. Es gibt einen prima ausgebauten Fahrradweg an der Landstraße entlang Richtung Ferch. Nach Ferch sind es nur ein paar Kilometer.
    Die Straße ist ganz schmal, da ist nicht viel los, auch jetzt im Sommer nicht, und man fährt die ganze Zeit am Schwielowsee entlang, das ist das Schöne daran, über Brücken aus Holzstegen, da, wo das Ufer so ein bisschen verlandet und Erlen stehen, ansonsten sind links Kiefernwälder. Die wachsen auf Hügeln, es ist hier eine Moränenlandschaft. Die Gletscher haben mit ihrem Geschiebe hier die die übliche flache Landschaft Brandenburgs ein bisschen aufgeschoben. Man radelt also am See entlang, rechts der See, links die Kiefernwälder auf diesen sanften Hügeln.
    Wenn man hier so fährt, öffnet sich immer wieder der Blick auf den Schwielowsee, auf die Sonne, die auf dem Wasser glitzert und weiße Segelbötchen, die rumschippern, das Schilf, das sich sanft im Sommerwind wiegt - also wenn man dabei nicht runterkommt und ganz friedlich gestimmt wird, dann weiß ich auch nicht!
    Zu Besuch im Malerdorf
    Jetzt sind wir in Ferch, Ferch nennt sich das 'Malerdorf', weil sich schon Anfang des 20. Jahrhunderts Künstler hier niedergelassen haben, die von der idyllischen Landschaft inspiriert waren. Weil, man schaut hier jetzt gerade auf den großen Schwielowsee, jede Menge kleiner Badestellen säumen seine Ufer und kleine Campingplätze, so auch in Ferch. Da gibt es auch eine kleine Strandbar direkt an der Straße.
    Wir fahren jetzt Richtung Petzow durch eine Felderlandschaft, man kann weit gucken bis zum Horizont, rechts ist immer noch der Schwielowsee, und biegen gleich ab in den 15 Hektar großen Schlosspark von Schloss Petzow, der von Peter-Josef Lenné entworfen wurde, der hier ja so einiges gestaltet hat rund um Potsdam. Das Schloss Petzow ist auch ein typisches Beispiel für das, was hier in der Gegend rund um Potsdam gerade so passiert: Es wurde von einem privaten Investor aufgekauft und der hat Wohnungen im Schloss ausgebaut, relativ schick, was man im Internet so sehen kann, und sehr teuer, also um die zwölf Euro kalt.
    Die Umgebung von Potsdam: grün, viele Seen, hoher Freizeit- und Erholungswert, ist extrem beliebt und teuer geworden. Jedes noch vorhandene Grundstück wird im Moment bebaut, die Mieten sind ordentlich gestiegen, also eine ähnliche Entwicklung wie in Berlin auch hier in der Umgebung von Potsdam.
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    Autofähre über den Schwielowsee (Deutschlandradio / Vanja Budde)
    Tussy fährt immer hin und her
    Von Petzow nach Geltow führt ein alter Fußweg, den man aber auch mit dem Fahrrad fahren kann - durch die Reste von Streuobstwiesen. Unter alten Bäumen radelt man am Seeufer entlang.
    Man kommt dann am alten Bahnhof Geltow vorbei, kann von dort aus entweder nach Potsdam zurückfahren oder Berlin mit Regionalzügen oder fährt noch ein Stückchen weiter zum Strandbad Caputh oder man setzt mit der Fähre über zurück nach Caputh. Seit 1853 verbindet diese Seilfähre die Ortsteile Caputh und Geltow in der Gemeinde Schwielowsee, mittlerweile ist schon das zweite Schiff im Einsatz, genannt Tuss`y II‘. Tussy fährt immer hin und her über diesen Engpass in der Havel zwischen Geltow und Caputh - und auf die warten wir jetzt.
    So, wir sind jetzt wieder in Caputh, wo die Rundfahrt um den Schwielowsee endet. Caputh, auch bekannt wegen des Sommerhauses von Albert Einstein: Bis auf die kältesten Monate, da war es ihm etwas zu ungemütlich in seinem Holzhaus, hat er das ganze Jahr über in Caputh gewohnt. Und er sagte von diesem Örtchen: "Mein Paradies liegt an einem Havelsee, von Kiefern umgeben". Dem ist nichts hinzuzufügen, nur so viel: Eine Fahrradtour rund um den Schwielowsee, das ist wie ein Brandenburg-Urlaub im Kleinen.