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Sommerspiele 2024
Paris will Breakdance ins olympische Programm aufnehmen

Breakdance könnte in Paris 2024 olympisch werden. Das französische Organisationskomitee will den Sommerspielen in der Hauptstadt eine "urbanere Dimension" verleihen. Und aktiv für Sport im Alltag der Bevölkerung werben.

Von Jürgen König |
11.10.2018, Argentinien, Buenos Aires: Semi-Finale von Breakdance bei den Olympischen Jugendspielen. Breakdance, der artistische Tanzstil aus der Hip-Hop-Szene, ist bei Olympia angekommen. Foto: Fabian Ramella/dpa | Verwendung weltweit
Breakdance-Wettbewerb bei den Jugendspielen in Buenos Aires 2018 (dpa / Fabian Ramella)
Breakdancer gibt es viele in Frankreichs Städten: Die Sportart passt ideal ins Pariser Olympia-Konzept. Denn das französische Organisationskomitee will gezielt "mehr Sport in der Natur" und "mehr Kunst und Artistik" zeigen, um damit ganz wesentlich auch die eigene Bevölkerung - im wahrsten Sinne des Wortes - zu aktivieren: nachdem Studien gezeigt haben, dass vier von fünf Kindern in Frankreich sich bei weitem nicht genug bewegen. Der Direktor des Komitees, Tony Estanguet:
"Wir wollen hier ein neues Olympia-Modell verwirklichen, bei dem sich nicht mehr nur alles auf die Wettkämpfe konzentriert. Sondern wir wollen die Jahre der Vorbereitung dazu nutzen, intensiv für den Sport im Alltag zu werben. Das ist gut die Gesundheit, für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen, fürs Zusammenleben in der Gesellschaft, kurz: für das ganz alltägliche Leben der Franzosen."
Breakdance war schon bei Olympischen Jugendspielen vertreten
Breakdance bei Olympia? Das wäre eine Premiere, wenn auch Hip-Hop-Klänge schon bei den Olympischen Jugendspielen 2018 in Buenos Aires zu hören waren. Damals mussten sich die Breakdancer einer Jury stellen, die die sogenannten "Dancebattles" dann bewertete. Als Sportart wird Breakdance von der Welttanzsportvereinigung, WDSF, vertreten; Qualifikationswettbewerbe gab es bisher nicht: Wer bei Olympia dabei sein wollte, musste sich mit einem Video bewerben.
Die Möglichkeit, als Olympia-Gastgeber eigene Vorschläge zu machen, besteht seit 2014; seit der "Agenda 2020" von IOC-Präsident Thomas Bach ist die frühere Begrenzung auf 28 Sommersportarten nicht mehr bindend. Und Paris setzt nicht nur auf die Breakdancer, sondern auch auf Kletterer, Skateboardfahrer und Surfer – diese Disziplinen werden allerdings schon 2020 bei den Sommerspielen von Tokio zu erleben sein. Über die Pariser Anträge wird das IOC im Dezember 2020 entscheiden.