Das gab DOSB-Präsident Alfons Hörmann auf einer Pressekonferenz in Frankfurt bekannt. "Hamburg hat ein faszinierendes und kompaktes Olympia-Konzept", sagte er. Im Idealfall wird die Bewerbung in Hamburg viel und die Durchführung der Spiele sehr viel zum Positiven verändern." Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper ergänzte: Mit Hamburg gehen wir mit einer Stadt an den Start, die ein hervorragendes Konzept vorweist und bei der man spürt, dass sie und ihre Bürger Olympische Spiele wirklich wollen."
Olaf Scholz, Erster Bürgermeister von Hamburg, reagierte erfreut: "Wir empfinden es als eine sehr, sehr große Ehre und glauben, dass es für Hamburg und für Deutschland und für alle, die vom Sport begeistert sind, eine große Sache werden wird", sagte er. Ganz anders klang es nachvollziehbarerweise von Berliner Seite: "Natürlich bin ich enttäuscht", sagte Berlins Innensenator Frank Henkel. "Wenn man ein Jahr lang so viel Herzblut in das Projekt gesteckt hat, ist das Ergebnis bitter. Wir konnten nicht aufholen. Die Stimmungslage hatte eine größere Bedeutung als die sportfachlichen Argumente."
Am Mittag hatten sich 40 Vertretern aus Sport, Politik und Gesellschaft zu viereinhalbstündigen Beratungen zurückgezogen, am Schluss entschied das achtköpfige DOSB-Präsidium für Hamburg - und gegen die Hauptstadt Berlin. Hamburg konnte im Vorfeld eine größere Olympia-Begeisterung für sich verbuchen.
Die Außerordentliche Mitgliederversammlung des DOSB muss am Samstag in Frankfurt der Empfehlung des Präsidiums noch formal zustimmen. Vor einer bindenden Bewerbung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) müssen sich mindestens 50 Prozent der Bürger in der Hansestadt in einer Befragung im September für die Sommerspiele 2024 aussprechen.
"Der Volksentscheid ist kein Selbstgänger, sondern ein großes Risiko", warnte Olympia-Gegner Dirk Seifert von NOlympia Hamburg. "Man muss bei Beträgen von über zehn Millionen Euro abwarten, ob die Stimmung noch weiter nach oben geht oder deutlich nach unten. Das wird keine leichte Aufgabe für den DOSB und den Hamburger Senat."
(sdö/swe)