"Das ist ja so was wie eine Sportart, kann man sagen. Wenn man zum Beispiel immer gewohnt ist, Einzeltennis zu spielen, und dann auf einmal im Doppel spielen soll – dann muss man sich erst einmal daran gewöhnen."
Songwriting als Teamsport – sagt Francesco Wilking. Vor allem das gemeinsame Arbeiten an Texten: eine neue Erfahrung für den Enddreißiger, ebenso wie für seinen etwas jüngeren Teamkollegen Moritz Krämer. 2011 spielten beide Künstler ein gemeinsames Konzert, bei dem sie sich gegenseitig begleiteten – der Startschuss für die "Höchste Eisenbahn".
"Und da haben wir dann gedacht, wir können auch mal als Spaß, als zusätzliches Bonbon für's Publikum ein Lied spielen, wo einer eine Strophe schreibt und der andere schreibt irgendwie noch eine."
Ein lohnendes Wagnis, wie sich herausstellte. Denn keiner musste sich beim Komponieren verbiegen, im Gegenteil: Man sprach die selbe Sprache.
Moritz Krämer:
"Nein, ich hatte nie ein Gefühl von 'Kompromiss' bei irgendwas. Weil ich nie das Gefühl hatte, dass Francescos Text nicht in meine Idee reinpasst."
Francesco Wilking:
"Das war zum Beispiel auch oft so, dass wir uns unterschiedliche Strophenvarianten vorgelesen haben: 'Kuck mal hier, das ist die erste Strophe, davon hab ich sozusagen drei verschiedene Versionen'. Und dann sagt der andere: 'Nimm die erste Hälfte von der einen, den Mittelteil von der anderen und das Ende von der dritten - und der andere hat das dann einfach gemacht. Das ist zum Beispiel etwas, das ich vorher nicht kannte."
Bei aller künstlerischen Einigkeit finden sich bei der "Höchsten Eisenbahn" aber auch Kontraste und Gegensätze. Zum Glück. Denn oft sind es genau diese Momente, in denen die Songs aufblühen und ihren Zauber entfalten: dann, wenn einer das Thema des anderen aufgreift und kommentiert – oder auf unerwartete Weise fortführt, wie etwa beim Titelstück "Schau in den Lauf, Hase".
Francesco Wilking:
"Und dann haben wir uns sogar lange gestritten, ob der Hase stirbt oder nicht. Moritz hat einen Stift genommen und ihn sterben lassen, und ich hab ihm eine schöne Zukunft auf's Papier gezaubert. Mich inspirieren und faszinieren immer Leute, die sich wahnsinnig Mühe geben. Auch weil ich total anders bin – ich bin eher so 'schnell, schnell'."
Das verwundert - wirkt "Schau in den Lauf, Hase" doch alles andere als "schnell, schnell" produziert, sondern mit viel Liebe zum Detail. Ein musikalisch vielschichtiges und facettenreiches Album mit etlichen Referenzen – ähnlich dem bunten und wild gemusterten Pullover, den man auf dem Cover an einem Bügel hängen sieht.
Moritz Krämer:
"Wir haben uns viel Musik vorgespielt, auch ziemlich durcheinander. Vielleicht ist es auch dadurch so bunt wie der Pullover geworden, weil es so ein bisschen durcheinander war, dass jeder irgendwo was rein geschmissen hat - oder auch rein geschummelt hat."
Finanziell können sich beide momentan mit musikalischen Projekten über Wasser halten: Moritz Krämer als Solokünstler und hin und wieder mit Musik für Theaterinszenierungen, Francesco Wilking komponiert seit zwei Jahren Filmmusik. Es geht irgendwie, im Moment komme man über die Runden – aber planbar sei das nicht. Doch unnötig viele Gedanken darüber versuchen beide so weit wie möglich zu vermeiden.
Moritz Krämer:
"Das ist wie Gift, deswegen versuche ich, das immer wegzuschubsen. Ich merke auch immer: Wenn das Geld knapp wird, guck ich gar nicht mehr auf mein Konto, weil ich immer versuche das von mir fernzuhalten."
Bei zu vielen Sorgen über die Zukunft oder das Geld verkrampft man ganz schnell, blockiert sich selbst und erstickt die Kreativität im Keim - sagen Moritz Krämer und Francesco Wilking. Darum halten sie sich auch eher zurück, was musikalische Zukunftsprognosen oder das Äußern von Wünschen angeht. Obwohl – einen Wunsch für die nähere Zukunft haben die beiden dann doch:
Moritz Krämer:
"Für die Eisenbahnsache wünsche ich mir, dass da Leute beim Konzert sind. Das fänd' ich toll."
Francesco Wilking:
" Ja, das wünsch ich mir einfach auch."
Moritz Krämer: "Ja? Dann wünschen wir's uns schon zusammen. Und wenn wir ganz fest daran glauben …"..
Songwriting als Teamsport – sagt Francesco Wilking. Vor allem das gemeinsame Arbeiten an Texten: eine neue Erfahrung für den Enddreißiger, ebenso wie für seinen etwas jüngeren Teamkollegen Moritz Krämer. 2011 spielten beide Künstler ein gemeinsames Konzert, bei dem sie sich gegenseitig begleiteten – der Startschuss für die "Höchste Eisenbahn".
"Und da haben wir dann gedacht, wir können auch mal als Spaß, als zusätzliches Bonbon für's Publikum ein Lied spielen, wo einer eine Strophe schreibt und der andere schreibt irgendwie noch eine."
Ein lohnendes Wagnis, wie sich herausstellte. Denn keiner musste sich beim Komponieren verbiegen, im Gegenteil: Man sprach die selbe Sprache.
Moritz Krämer:
"Nein, ich hatte nie ein Gefühl von 'Kompromiss' bei irgendwas. Weil ich nie das Gefühl hatte, dass Francescos Text nicht in meine Idee reinpasst."
Francesco Wilking:
"Das war zum Beispiel auch oft so, dass wir uns unterschiedliche Strophenvarianten vorgelesen haben: 'Kuck mal hier, das ist die erste Strophe, davon hab ich sozusagen drei verschiedene Versionen'. Und dann sagt der andere: 'Nimm die erste Hälfte von der einen, den Mittelteil von der anderen und das Ende von der dritten - und der andere hat das dann einfach gemacht. Das ist zum Beispiel etwas, das ich vorher nicht kannte."
Bei aller künstlerischen Einigkeit finden sich bei der "Höchsten Eisenbahn" aber auch Kontraste und Gegensätze. Zum Glück. Denn oft sind es genau diese Momente, in denen die Songs aufblühen und ihren Zauber entfalten: dann, wenn einer das Thema des anderen aufgreift und kommentiert – oder auf unerwartete Weise fortführt, wie etwa beim Titelstück "Schau in den Lauf, Hase".
Francesco Wilking:
"Und dann haben wir uns sogar lange gestritten, ob der Hase stirbt oder nicht. Moritz hat einen Stift genommen und ihn sterben lassen, und ich hab ihm eine schöne Zukunft auf's Papier gezaubert. Mich inspirieren und faszinieren immer Leute, die sich wahnsinnig Mühe geben. Auch weil ich total anders bin – ich bin eher so 'schnell, schnell'."
Das verwundert - wirkt "Schau in den Lauf, Hase" doch alles andere als "schnell, schnell" produziert, sondern mit viel Liebe zum Detail. Ein musikalisch vielschichtiges und facettenreiches Album mit etlichen Referenzen – ähnlich dem bunten und wild gemusterten Pullover, den man auf dem Cover an einem Bügel hängen sieht.
Moritz Krämer:
"Wir haben uns viel Musik vorgespielt, auch ziemlich durcheinander. Vielleicht ist es auch dadurch so bunt wie der Pullover geworden, weil es so ein bisschen durcheinander war, dass jeder irgendwo was rein geschmissen hat - oder auch rein geschummelt hat."
Finanziell können sich beide momentan mit musikalischen Projekten über Wasser halten: Moritz Krämer als Solokünstler und hin und wieder mit Musik für Theaterinszenierungen, Francesco Wilking komponiert seit zwei Jahren Filmmusik. Es geht irgendwie, im Moment komme man über die Runden – aber planbar sei das nicht. Doch unnötig viele Gedanken darüber versuchen beide so weit wie möglich zu vermeiden.
Moritz Krämer:
"Das ist wie Gift, deswegen versuche ich, das immer wegzuschubsen. Ich merke auch immer: Wenn das Geld knapp wird, guck ich gar nicht mehr auf mein Konto, weil ich immer versuche das von mir fernzuhalten."
Bei zu vielen Sorgen über die Zukunft oder das Geld verkrampft man ganz schnell, blockiert sich selbst und erstickt die Kreativität im Keim - sagen Moritz Krämer und Francesco Wilking. Darum halten sie sich auch eher zurück, was musikalische Zukunftsprognosen oder das Äußern von Wünschen angeht. Obwohl – einen Wunsch für die nähere Zukunft haben die beiden dann doch:
Moritz Krämer:
"Für die Eisenbahnsache wünsche ich mir, dass da Leute beim Konzert sind. Das fänd' ich toll."
Francesco Wilking:
" Ja, das wünsch ich mir einfach auch."
Moritz Krämer: "Ja? Dann wünschen wir's uns schon zusammen. Und wenn wir ganz fest daran glauben …"..