Doch ist es ziemlich unsinnig, eine Uhrzeit für ganz Deutschland angeben zu wollen. Denn die genauen Zeiten hängen stark vom Standort ab – und die Abweichungen sind zum Teil beträchtlich.
Deutschland erstreckt sich von Ost nach West über neun Längengrade. Die Erde braucht vier Minuten, um sich ein Grad weiterzudrehen – in Aachen geht die Sonne also 36 Minuten später unter als in Görlitz.
Rund um die Sonnenwenden im Sommer und Winter spielt auch die geographische Breite eine große Rolle. Flensburg und Friedrichshafen liegen zwar auf demselben Längengrad, sind aber mehr als sieben Breitengrade voneinander entfernt. An der dänischen Grenze scheint die Sonne morgen Abend mehr als eine halbe Stunde länger als am Bodensee.
Nimmt man die Effekte der geographischen Länge und Breite zusammen, ergeben sich erstaunliche Unterschiede: In Bad Reichenhall verschwindet die Sonne morgen schon um genau 21 Uhr unter dem Horizont – in List auf Sylt erst 53 Minuten später.
Ähnlich groß sind die Unterschiede beim Sonnenaufgang zwischen Saßnitz und Lörrach. Auf ganz Deutschland bezogen geht die Sonne morgen also jeweils fast eine ganze Stunde lang auf und unter.