Ich habe mein Auto selber umgebaut: Ein A 8 Wärmetauscher und noch zwei zusätzliche Heizer, elektrisch. Und zwar eine alte Kaffeemaschine, in ein schönes Gehäuse gepackt, ist auch dicht und Heizkabel um den Filter rum, für den Winter.
Was Martin Rotzinger aus Serrischried im Südschwarzwald beschreibt, ist eigentlich kaum zu glauben: Für nicht einmal 250 Euro hat der Schüler und künftige Physikstudent sein Auto selbst für den Betrieb mit Pflanzenöl umgerüstet- die notwendigen Informationen besorgte er sich über ein Internetforum. Und den ersten Treibstoff kaufte er im Lebensmittelgeschäft:
Also, ich habe angefangen mit Ein-Liter-Flaschen bei Aldi. Das ist dann halt immer umständlich zum Tanken und kostet im Moment auch 60 Cent pro Liter. Also recht unrentabel. Und deshalb habe ich vor ein paar Wochen bei einer Ölmühle ungefähr 150 Kilometer von mir entfernt, 600 Liter Rapsöl für 56 Cent gekauft.
Beim ersten Pflanzenöl-Fahrertreffen am Wochenende in Speyer traf Martin Rotzinger auf etwa 50 Gleichgesinnte- Pioniere eines umweltfreundlichen Treibstoffs. Man blickte sich gegenseitig interessiert unter die Motorhauben, tauschte sich über die besten Rapsöl-Quellen aus und fachsimpelte über die aktuellen Preise für den Sprit vom Acker. Aus dem thüringischen Apolda war zum Beispiel Andreas Elz gekommen, der gerade eine Ausbildung zum Landmaschinenschlosser macht. Er ist noch skeptisch, ob sich die Idee des Pflanzenöls als Treibstoff durchsetzen kann:
Es ist eine Technologie, aber sie müsste noch sehr viel verfeinert werden, zum Beispiel durch Tankstellennetze und dergleichen
Überzeugt davon, dass sich die Idee durchsetzen kann, ist hingegen Professor Ernst Schrimpff, der Vorsitzende des neugegründeten Bundesverband Pflanzenöle. An der Fachhochschule Weihenstephan in Erding bildet er Agraringenieure aus:
Rudolf Diesel hat seine ersten Motore als Pflanzenölmotore konzipiert, mit Erdnussöl beziehungsweise mit Sonnenblumenöl sind sie gefahren, zehn, zwölf Jahre. Ernst dann kam Erdöl als Treibstoff auf und verdrängte Pflanzenöl. Die Motore fahren mit reinem Pflanzenöl absolut gut, wenn sie darauf konditioniert sind.
Statt also pflanzliche Rohstoffe aufwendig zu Bio-Diesel zu verarbeiten, sollten künftig wieder Motoren gebaut werden, die direkt mit Ölpflanzen laufen. Eine Idee, die auch bei Staatssekretär Hendrik Jering aus dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium auf Begeisterung stößt. Er richtete sich auf dem Pflanzenöl-Fahrertreffen vor allem an junge Forscher:
Wir wollen auch insbesondere auch den akademischen Nachwuchs sensibiliseren dafür, dass hier neue Märkte entstehen, das es wichtig ist, in diesem Bereich auch innovative Techniken auf den Weg zu bringen.
In Rheinland-Pfalz ist es vor allem die Fachhochschule in Pirmasens, die im Studiengang „nachwachsende Rohstoffe“ seit langem mit Öl-Pflanzen wie Raps und Lein experimentiert. Die Erfahrungen der Hochschule Fließen jetzt in eine umfangreiche Studie ein, mit der das Land die Möglichkeiten für großflächige Energiegewinnung aus Ölpflanzen auslotet. Umweltstaatssekretär Jering:
Wir haben zusammen mit Hochschulen in Rheinland-Pfalz eine Potential-Studie Biomasse in Auftrag gegeben, weil wir mit der Hilfe der Wissenschaft erarbeiten wollten, welche Möglichkeiten gibt es, mit der Biomasse zukünftig erneuerbare Energie zu erzeugen und damit fossile Brennstoffe zu ersetzen.
Studien interessieren hingegen Martin Rotzinger aus dem Südschwarzwald eher im Fach Physik. Was den Treibstoff für sein Auto angeht, zieht er das praktische Handeln vor. Schließlich ist der junge Bastler ein „Pöhler“- so nennen sich die Pflanzenöl-Fahrer selbst. Und das Treffen in Speyer hat ihm zumindest eine gebracht- das er nie mehr seinen Sprit in Ein-Liter-Portionen bei Aldi kaufen muss:
Ich habe auch schon einen 1000 Liter-Kanister daheim, und von den Pöhlern in meiner Umgebung wird bald eine Sammelbestellung stattfinden, mit einem Tankwagen, der dann jeden anliefert und dann mal gleich 1000 oder 2000 Liter zuhause in den Tank kippt.
Bei sieben Litern Verbrauch auf hundert Kilometer kommt er damit erst einmal ein ganzes Stück weiter. Und vielleicht hält die umgebaute Kaffeemaschine im Motorraum ja auch länger, als man denkt. Martin Rotzinger ist das zuzutrauen.
Was Martin Rotzinger aus Serrischried im Südschwarzwald beschreibt, ist eigentlich kaum zu glauben: Für nicht einmal 250 Euro hat der Schüler und künftige Physikstudent sein Auto selbst für den Betrieb mit Pflanzenöl umgerüstet- die notwendigen Informationen besorgte er sich über ein Internetforum. Und den ersten Treibstoff kaufte er im Lebensmittelgeschäft:
Also, ich habe angefangen mit Ein-Liter-Flaschen bei Aldi. Das ist dann halt immer umständlich zum Tanken und kostet im Moment auch 60 Cent pro Liter. Also recht unrentabel. Und deshalb habe ich vor ein paar Wochen bei einer Ölmühle ungefähr 150 Kilometer von mir entfernt, 600 Liter Rapsöl für 56 Cent gekauft.
Beim ersten Pflanzenöl-Fahrertreffen am Wochenende in Speyer traf Martin Rotzinger auf etwa 50 Gleichgesinnte- Pioniere eines umweltfreundlichen Treibstoffs. Man blickte sich gegenseitig interessiert unter die Motorhauben, tauschte sich über die besten Rapsöl-Quellen aus und fachsimpelte über die aktuellen Preise für den Sprit vom Acker. Aus dem thüringischen Apolda war zum Beispiel Andreas Elz gekommen, der gerade eine Ausbildung zum Landmaschinenschlosser macht. Er ist noch skeptisch, ob sich die Idee des Pflanzenöls als Treibstoff durchsetzen kann:
Es ist eine Technologie, aber sie müsste noch sehr viel verfeinert werden, zum Beispiel durch Tankstellennetze und dergleichen
Überzeugt davon, dass sich die Idee durchsetzen kann, ist hingegen Professor Ernst Schrimpff, der Vorsitzende des neugegründeten Bundesverband Pflanzenöle. An der Fachhochschule Weihenstephan in Erding bildet er Agraringenieure aus:
Rudolf Diesel hat seine ersten Motore als Pflanzenölmotore konzipiert, mit Erdnussöl beziehungsweise mit Sonnenblumenöl sind sie gefahren, zehn, zwölf Jahre. Ernst dann kam Erdöl als Treibstoff auf und verdrängte Pflanzenöl. Die Motore fahren mit reinem Pflanzenöl absolut gut, wenn sie darauf konditioniert sind.
Statt also pflanzliche Rohstoffe aufwendig zu Bio-Diesel zu verarbeiten, sollten künftig wieder Motoren gebaut werden, die direkt mit Ölpflanzen laufen. Eine Idee, die auch bei Staatssekretär Hendrik Jering aus dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium auf Begeisterung stößt. Er richtete sich auf dem Pflanzenöl-Fahrertreffen vor allem an junge Forscher:
Wir wollen auch insbesondere auch den akademischen Nachwuchs sensibiliseren dafür, dass hier neue Märkte entstehen, das es wichtig ist, in diesem Bereich auch innovative Techniken auf den Weg zu bringen.
In Rheinland-Pfalz ist es vor allem die Fachhochschule in Pirmasens, die im Studiengang „nachwachsende Rohstoffe“ seit langem mit Öl-Pflanzen wie Raps und Lein experimentiert. Die Erfahrungen der Hochschule Fließen jetzt in eine umfangreiche Studie ein, mit der das Land die Möglichkeiten für großflächige Energiegewinnung aus Ölpflanzen auslotet. Umweltstaatssekretär Jering:
Wir haben zusammen mit Hochschulen in Rheinland-Pfalz eine Potential-Studie Biomasse in Auftrag gegeben, weil wir mit der Hilfe der Wissenschaft erarbeiten wollten, welche Möglichkeiten gibt es, mit der Biomasse zukünftig erneuerbare Energie zu erzeugen und damit fossile Brennstoffe zu ersetzen.
Studien interessieren hingegen Martin Rotzinger aus dem Südschwarzwald eher im Fach Physik. Was den Treibstoff für sein Auto angeht, zieht er das praktische Handeln vor. Schließlich ist der junge Bastler ein „Pöhler“- so nennen sich die Pflanzenöl-Fahrer selbst. Und das Treffen in Speyer hat ihm zumindest eine gebracht- das er nie mehr seinen Sprit in Ein-Liter-Portionen bei Aldi kaufen muss:
Ich habe auch schon einen 1000 Liter-Kanister daheim, und von den Pöhlern in meiner Umgebung wird bald eine Sammelbestellung stattfinden, mit einem Tankwagen, der dann jeden anliefert und dann mal gleich 1000 oder 2000 Liter zuhause in den Tank kippt.
Bei sieben Litern Verbrauch auf hundert Kilometer kommt er damit erst einmal ein ganzes Stück weiter. Und vielleicht hält die umgebaute Kaffeemaschine im Motorraum ja auch länger, als man denkt. Martin Rotzinger ist das zuzutrauen.