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Sonnenfernste Stellung heute Nacht
Die Erde trödelt durch den Sommer

Heute gegen Mitternacht zieht die Erde durch den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn. Zwischen uns und der Sonne liegen dann 152 Millionen 101 Kilometer – am zweiten Januar waren es gut fünf Millionen weniger.

Von Dirk Lorenzen |
Die Erde, aufgenommen von Meteosat-9
Unsere Erde ist heute Nacht so weit von der Sonne entfernt wie sonst nie in diesem Jahr (Eumetsat)
Der Abstand Erde-Sonne schwankt im Laufe eines Jahres um plus/minus anderthalb Prozent um den Mittelwert. Heute und morgen erscheint die Sonne so klein am Himmel wie sonst nie in diesem Jahr. Allerdings sind die Unterschiede so gering, dass sie mit bloßem Auge kaum auffallen.
Nur bei totalen Sonnenfinsternissen spielt die unterschiedliche Entfernung der Sonne eine Rolle. Im Juni und Juli sind die totalen Finsternisse meist länger als im Dezember und Januar – weil die Sonne jetzt kleiner ist und daher länger vom Mond bedeckt sein kann. Es war kein Zufall, dass die längste totale Verfinsterung dieses Jahrhunderts 2009 im Juli stattgefunden hat. Im Januar wäre das nicht möglich gewesen.
Unsere Sonne erscheint derzeit am Himmel so klein wie möglich
Unsere Sonne erscheint derzeit am Himmel so klein wie möglich (SDO / NASA)
Eine andere Folge des großen Abstands von der Sonne ist das geringere Tempo der Erde. Derzeit "schleicht" unser Planet mit 104.800 Kilometern pro Stunde über sein Bahn – Anfang Januar hat er etwa 3.500 Kilometer pro Stunde mehr geschafft. Das wiederum hat einen Einfluss auf die Länge der Jahreszeiten, nicht auf ihre Entstehung: Wir haben jetzt Sommer, weil die Nordhalbkugel zur Sonne zeigt. Aber Frühling und Sommer dauern bei uns mehr als eine Woche länger als Herbst und Winter.
In winterlicher Kälte hat es die Erde eilig, in der Hitze des Sommers trödelt sie.