Der Abstand Erde-Sonne schwankt im Laufe eines Jahres um plus/minus anderthalb Prozent um den Mittelwert. Heute und morgen erscheint die Sonne so klein am Himmel wie sonst nie in diesem Jahr. Allerdings sind die Unterschiede so gering, dass sie mit bloßem Auge kaum auffallen.
Nur bei totalen Sonnenfinsternissen spielt die unterschiedliche Entfernung der Sonne eine Rolle. Im Juni und Juli sind die totalen Finsternisse meist länger als im Dezember und Januar – weil die Sonne jetzt kleiner ist und daher länger vom Mond bedeckt sein kann. Es war kein Zufall, dass die längste totale Verfinsterung dieses Jahrhunderts 2009 im Juli stattgefunden hat. Im Januar wäre das nicht möglich gewesen.
Eine andere Folge des großen Abstands von der Sonne ist das geringere Tempo der Erde. Derzeit "schleicht" unser Planet mit 104.800 Kilometern pro Stunde über sein Bahn – Anfang Januar hat er etwa 3.500 Kilometer pro Stunde mehr geschafft. Das wiederum hat einen Einfluss auf die Länge der Jahreszeiten, nicht auf ihre Entstehung: Wir haben jetzt Sommer, weil die Nordhalbkugel zur Sonne zeigt. Aber Frühling und Sommer dauern bei uns mehr als eine Woche länger als Herbst und Winter.
In winterlicher Kälte hat es die Erde eilig, in der Hitze des Sommers trödelt sie.