Blitzschnell, ohne Pause und mit Fingerspitzengefühl greift sich der Roboterarm die Wafer-Scheiben, hebt sie per Vakuumsaugnapf auf ein Laufband: runde hauchdünne tellergroße Platten, aus denen einmal Solarmodule werden sollen.
"Das Modul hier, sprich: der IAB – 1600 mit dem erweiterten Arbeitsbereich, das ist eine Erneuerung, die wirklich den Kunden bei der Reduzierung ihrer Kosten wahnsinnig hilft und entgegenkommt. Dadurch, dass man quasi mit diesem Roboter zwei Roboter ersetzen kann."
... erklärt Vertriebsmanager Florian Orth von der Firma ABB. Nach dem zweistelligen Wachstum in 2007 und 2008 bekommt nun auch ABB die Krise zu spüren berichtet Florian Orth: weltweit fehlen Kredite, auch für Solarfabriken. Und damit auch für Roboter wie den IAB - 1600. Vom zweiten Problem der deutschen Solarmodul-Branche ist ABB nicht betroffen: der asiatische Markt ist – noch – keine Konkurrenz für den Maschinenbauer:
"Wir gehen davon aus, das der Markt in Deutschland im Maschinenbau-Bereich weiter etabliert sein wird. Aber das produzierende Gewerbe wird immer mehr und mehr Richtung Asien abwandern, das heißt: die Produktionsstätten werden sich immer mehr Richtung Asien verlagern ... "
... so Florian Orth. Damit spricht der Vertriebs-Manager ein Schlüsselthema der Messe an: die Konkurrenz aus China und anderen Niedriglohnländern aus Fernost nimmt seit einigen Jahren zu: und tatsächlich wirbt eine Messehalle weiter ein chinesischer Modulhersteller mit der – Zitat - "weltbilligsten Solartechnik". Wie man dieser immer aggressiver auftretenden Konkurrenz begegnen sollte, erklärt der Chef der deutschen Firma Solarworld, Frank Asbeck:
"Sie müssen bei Modulen drauf achten, dass es Markenprodukte sind. Und dass sie qualitativ hochwertig hergestellt sind. Das heißt: ich kann nicht ein Umweltprodukt in China zu Dumpinglöhnen herstellen lassen. Unter Nichtbeachtung der Umweltauflagen. Das finden wir nicht richtig. Und wir haben Anforderungen an ein Modul, was ethisch und nachhaltig produziert sein soll."
Und eben diese Module stammen dann, so Asbeck, von deutschen oder europäischen Firmen. Zertifiziert durch offizielle Stellen. Aber Asbeck fordert noch mehr: im Interview mit der Financial Times Deutschland schlägt er vor, die Subventionen für Solaranlagen auf deutschen Dächern, die Einspeisevergütung, schneller abzusenken als es das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, vorsieht. Asbecks Logik: weniger Subventionen bedeuten weniger Belastungen für die Bürger, denn die werden schließlich aus Steuergeldern bezahlt. Den Kritikern hoher Solarsubventionen könne man so den Wind aus den Segeln nehmen, so Asbeck. Und auch für seine Firma – eine der führenden in Deutschland hätte ein solches Vorgehen Vorteile:
"Das heißt also: die Starken werden das erreichen und die Schwachen werden es sowieso nicht erreichen ... "
Hermann Scheer, SPD-Abgeordneter und Präsident der unternehmensunabhängigen Vereinigung Eurosolar findet die Idee bedenkenswert, mahnt allerdings zu einer differenzierte Betrachtung: bei Großanlagen, so Scheer, könne er sich ein rasches Abschmelzen von Fördermittel vorstellen. Bei kleineren Anlagen aber müsste der Zuschuss langsamer sinken. Mehrere Faktoren machen ein zügiges Absenken der Förderung möglich: die Niedrigpreise asiatischer Hersteller, Fortschritte bei der Fertigung und die Erhöhung des Wirkungsgrades der Zellen für den Massenmarkt. Dr. Jörg Bagdahn vom Fraunhofer Institut erklärt, dass diese Effizienzsteigerungen auch in den kommenden Jahren anhalten werden:
"''Und es werden neue Hocheffizienz-Solarzellen zurzeit entwickelt. Die werden in den nächsten ein bis zwei Jahren schon als Modul für den Endverbraucher zur Verfügung stehen.""
In Hamburg ist noch bis Freitag die gesamte Palette der Solarwirtschaft ausgestellt: Spezialkabel, Schutzfolien, Halterungssysteme, ganze Produktionsstraßen für die Module, Solargeneratoren, Mess- und Steuerungstechnik oder neue Energiespeicher. Einig sind sich Aussteller und Wissenschaftler: der Solar-Markt und mit ihm die Zulieferer-Branche wachsen rasant, der Krise zum Trotz.
Diesen Beitrag können sie als Audio on Demand hören bis zum 21. Februar 2010.
"Das Modul hier, sprich: der IAB – 1600 mit dem erweiterten Arbeitsbereich, das ist eine Erneuerung, die wirklich den Kunden bei der Reduzierung ihrer Kosten wahnsinnig hilft und entgegenkommt. Dadurch, dass man quasi mit diesem Roboter zwei Roboter ersetzen kann."
... erklärt Vertriebsmanager Florian Orth von der Firma ABB. Nach dem zweistelligen Wachstum in 2007 und 2008 bekommt nun auch ABB die Krise zu spüren berichtet Florian Orth: weltweit fehlen Kredite, auch für Solarfabriken. Und damit auch für Roboter wie den IAB - 1600. Vom zweiten Problem der deutschen Solarmodul-Branche ist ABB nicht betroffen: der asiatische Markt ist – noch – keine Konkurrenz für den Maschinenbauer:
"Wir gehen davon aus, das der Markt in Deutschland im Maschinenbau-Bereich weiter etabliert sein wird. Aber das produzierende Gewerbe wird immer mehr und mehr Richtung Asien abwandern, das heißt: die Produktionsstätten werden sich immer mehr Richtung Asien verlagern ... "
... so Florian Orth. Damit spricht der Vertriebs-Manager ein Schlüsselthema der Messe an: die Konkurrenz aus China und anderen Niedriglohnländern aus Fernost nimmt seit einigen Jahren zu: und tatsächlich wirbt eine Messehalle weiter ein chinesischer Modulhersteller mit der – Zitat - "weltbilligsten Solartechnik". Wie man dieser immer aggressiver auftretenden Konkurrenz begegnen sollte, erklärt der Chef der deutschen Firma Solarworld, Frank Asbeck:
"Sie müssen bei Modulen drauf achten, dass es Markenprodukte sind. Und dass sie qualitativ hochwertig hergestellt sind. Das heißt: ich kann nicht ein Umweltprodukt in China zu Dumpinglöhnen herstellen lassen. Unter Nichtbeachtung der Umweltauflagen. Das finden wir nicht richtig. Und wir haben Anforderungen an ein Modul, was ethisch und nachhaltig produziert sein soll."
Und eben diese Module stammen dann, so Asbeck, von deutschen oder europäischen Firmen. Zertifiziert durch offizielle Stellen. Aber Asbeck fordert noch mehr: im Interview mit der Financial Times Deutschland schlägt er vor, die Subventionen für Solaranlagen auf deutschen Dächern, die Einspeisevergütung, schneller abzusenken als es das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, vorsieht. Asbecks Logik: weniger Subventionen bedeuten weniger Belastungen für die Bürger, denn die werden schließlich aus Steuergeldern bezahlt. Den Kritikern hoher Solarsubventionen könne man so den Wind aus den Segeln nehmen, so Asbeck. Und auch für seine Firma – eine der führenden in Deutschland hätte ein solches Vorgehen Vorteile:
"Das heißt also: die Starken werden das erreichen und die Schwachen werden es sowieso nicht erreichen ... "
Hermann Scheer, SPD-Abgeordneter und Präsident der unternehmensunabhängigen Vereinigung Eurosolar findet die Idee bedenkenswert, mahnt allerdings zu einer differenzierte Betrachtung: bei Großanlagen, so Scheer, könne er sich ein rasches Abschmelzen von Fördermittel vorstellen. Bei kleineren Anlagen aber müsste der Zuschuss langsamer sinken. Mehrere Faktoren machen ein zügiges Absenken der Förderung möglich: die Niedrigpreise asiatischer Hersteller, Fortschritte bei der Fertigung und die Erhöhung des Wirkungsgrades der Zellen für den Massenmarkt. Dr. Jörg Bagdahn vom Fraunhofer Institut erklärt, dass diese Effizienzsteigerungen auch in den kommenden Jahren anhalten werden:
"''Und es werden neue Hocheffizienz-Solarzellen zurzeit entwickelt. Die werden in den nächsten ein bis zwei Jahren schon als Modul für den Endverbraucher zur Verfügung stehen.""
In Hamburg ist noch bis Freitag die gesamte Palette der Solarwirtschaft ausgestellt: Spezialkabel, Schutzfolien, Halterungssysteme, ganze Produktionsstraßen für die Module, Solargeneratoren, Mess- und Steuerungstechnik oder neue Energiespeicher. Einig sind sich Aussteller und Wissenschaftler: der Solar-Markt und mit ihm die Zulieferer-Branche wachsen rasant, der Krise zum Trotz.
Diesen Beitrag können sie als Audio on Demand hören bis zum 21. Februar 2010.