Der sogenannte "Serbski Sejm", auch sorbisches Parlament genannt, verlangte in einem Brief an die Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg ein Selbst- und Mitbestimmungsrecht gemäß der von Deutschland ratifizierten ILO-Konvention der UNO. Wenn dies bis zum 23. Juni nicht geschehe, werde man sich an die Europäische Union wenden, hieß es. Der deutsche Staat müsse sich für die Leugnung der Identität des sorbisch-wendischen Volkes entschuldigen sowie für die undemokratische und unwürdige Behandlung seitens des ersten freigewählten Parlaments.
Dem sorbischen Parlament gehören 24 gewählte, ehrenamtlich tätige Mitglieder an. Die Gruppe versteht sich als demokratisch legitimierte Volksvertretung. Insgesamt leben in Sachsen und Brandenburg etwa 60.000 Sorben und Wenden. Sachsen finanziert derzeit eine Stiftung für das sorbische Volk mit rund 7,9 Millionen Euro.
Diese Nachricht wurde am 22.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.