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Saporischschja
Sorge um AKW-Kühlwasser: IAEA will Wasserstand von Kachowka-Stausee selbst messen

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat Zugang zum Kachowka-Stausee in der Ukraine gefordert, um den Wasserstand messen zu können.

    Das Kernkraftwerk Saporischschja ist im Hintergrund des flachen Kachowka-Stausees zu sehen.
    Der Kachowka-Stausee versorgt das nahegelegene AKW Saporischschja (im Hintergrund) mit Kühlwasser (Kateryna Klochko / AP / dpa)
    Hintergrund ist die Sorge um die Kühlwasserversorung des nahegelegenen Atomkraftwerks Saporischschja. Die geborstene Staumauer des Kachowka-Staudamms hat dazu geführt, dass der Pegelstand im Reservoir des Dnipro-Flusses gesunken ist, mit dem das AKW gekühlt wird. Laut IAEA liegen allerdings unterschiedliche Angaben zu den Wasserständen vor. Deshalb müssten Inspekteure der Atomenergiebehörde selbst Messungen vornehmen, um die Lage unabhängig bewerten zu können.
    Das AKW Saporischschja ist seit Monaten von russischen Truppen besetzt. Die Reaktoren sind abgeschaltet, der Brennstoff in den Reaktorkernen und den Lagerbecken muss aber weiter gekühlt werden, um eine Kernschmelze zu verhindern. Fällt der Pegelstand im Reservoir zu tief, wäre das AKW auf seine eigenen Kühlteiche angewiesen. Diese reichen laut IAEA zwar für mehrere Monate aus, sie seien aber durch das Kriegsgeschehen gefährdet.
    Diese Nachricht wurde am 11.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.