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Soziale Gerechtigkeit
"Die extreme Ungleichheit schafft sozialen Stress"

Die Konzentration des Reichtums auf sehr wenige Personen schaffe ein Gefühl von mangelnder sozialer Gerechtigkeit, sagte der Theologe und Unternehmensberater Ulrich Hemel im DLF. Menschen am unteren Rand der Gesellschaft hätten den Mut und die Fröhlichkeit verloren, durch ihr eigenes Handeln die Lage zu ändern.

Ulrich Hemel im Gespräch mit Britta Fecke |
    Ein Mann schaut in Düsseldorf auf der Königsallee in ein Schaufenster mit Luxusuhren, während neben ihm ein Bettler um Geld bittet.
    Ein Mann schaut in Düsseldorf auf der Königsallee in ein Schaufenster mit Luxusuhren, während neben ihm ein Bettler um Geld bittet. (picture alliance / dpa / Martin Gerten)
    Der Autor Hemel erklärte, die Gesellschaft müsse lernen, das Verhältnis von Eigentum und Gemeinwohl zu deklinieren. Er sei lange Jahre entschiedener Feind einer Vermögenssteuer gewesen. Es gebe aber viele Möglichkeiten, das Vermögen ins Ausland zu verfrachten. Er plädierte nun für eine Vermögenssteuer, die von den Kommunen verwaltet wird. So könnten arme Kommunen mit einem niedrigen Hebesatz hantieren und reiche Kommunen wie etwa Bad Homburg einen höheren Hebesatz einführen.
    "Wir brauchen ein Gefühl der sozialen Kohäsion", sagte er. "Wir müssen das Gefühl der sozialen Teilhabe stärken." Nötig seien Aktivitäten, etwa im Sport- und Kulturbereich. Die Wichtigkeit des Menschen sei viel zu stark durch sozialen Status und das, was Menschen auf der Bank haben, definiert. Man haben verlernt, den anderen als Mitmenschen wirklich wahrzunehmen.
    Das gesamte Interview können Sie ab Sendedatum sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.