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Soziale Ungleichheit
"Wir haben keine soziale Marktwirtschaft mehr"

Wer aus einem sozial schwachen oder bildungsfernen Haushalt kommt, hat weniger Chancen, einen guten Bildungsabschluss zu bekommen - diese Erkenntnis ist nicht neu. Allerdings verfestige sich dieser Zustand in Deutschland über Generationen, sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, im DLF - und das bremse auch das Wachstum.

Marcel Fratzscher im Gespräch mit Jürgen Zurheide |
    Porträtbild des Ökonomen Marcel Fratzscher.
    Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher. (picture alliance / dpa / DIW)
    "Der wichtigste Grund ist, dass wir sehr geringe soziale Mobilität haben," so Fratzscher. "Arm bleibt arm, reich bleibt reich." Die Chancengleichheit in Deutschland sei im internationalen Vergleich sehr gering. Das führe zu Wachstumseinbußen für alle Bürger: "Wenn Ungleichheit zu groß wird und wenn Ungleichheit genau diese fehlende Chancengleichheit widerspiegelt, dann werden viele Menschen im Land abgehängt. Sie haben gar nicht die Möglichkeit, sich einzubringen. Und dadurch entsteht ein Schaden - nicht nur für die Betroffenen, sondern für alle."
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