Die Demokratie als Gesellschaftsordnung der Gleichberechtigten tut sich mit Eliten schwer. Allein das Wort "elitär" hat etwas Abschätziges. Wer elitär ist, gilt als dünkelhaft. Fraglos gibt es aber in Wirtschaft und Politik, Justiz und Verwaltung einflussreiche Eliten.
Die politischen und wirtschaftlichen Eliten in Deutschland sind in ihrer Mehrheit von der Lebenswirklichkeit der breiten Bevölkerung entfernt. Und zwar so sehr, dass sie zunehmend Schwierigkeiten haben, deren Probleme zu erkennen und die Folgen ihrer Entscheidungen für diese Bevölkerung zu verstehen. Überdies handle es sich bei den Parlamentariern um eine homogene Klasse. Das untere Bevölkerungsdrittel sei nicht vertreten. Diese Auffassung vertritt der Sachbuchautor Michael Hartmann. Er ist emeritierter Professor für Soziologie an der TU Darmstadt. Hartmann ist Verfasser des gerade erschienenen Sachbuches "Die Abgehobenen. Wie die Eliten die Demokratie gefährden".