Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb Jens Spahn: "Ab 1. März sollen alle Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können. Sie sind mittlerweile ausreichend am Markt verfügbar. Die Kommunen können ihre Testzentren oder Apotheken mit solchen Angeboten beauftragen." Zudem sollen auch Laien-Selbsttests nach ihrer bald erwarteten Zulassung "für alle zugänglich sein", teilte der Bundesgesundheitsminister mit.
"Wenn das der Fall wäre, wäre das gut. Ich habe noch große Zweifel, ob sich das kurzfristig und schnell entsprechend umsetzen lässt", sagte der Bundestagsabgeordnete der Grünen Janosch Dahmen im Deutschlandfunk. Hier gehe es schließlich um nichts Geringeres, als dass sich die Bevölkerung zwei- bis dreimal pro Woche testen lassen könnte.
Der Humanmediziner Dahmen sagte, er betrachte es als sehr kritisch im Erwartungsmanagement des Bundesgesundheitsministers, "hier jetzt mit einer solchen Ankündigung den Eindruck zu erwecken, dass nicht nur eine ausreichende Anzahl, sondern auch in ausreichender Frequenz Tests zur Verfügung stehen."
Zulassungsverfahren als "Flaschenhals"
In Österreich sind Schnelltests derzeit leichter für die Bevölkerung zugänglich als in Deutschland. An zwei Stellen bestünden hierzulande sprichwörtliche Flaschenhälse, sagte Dahmen. "Das eine ist das Zulassungsverfahren für die Selbsttestung. Hier hat Österreich ein deutlich schnelleres Verfahren." In Deutschland liege noch keine Erlaubnis vor, diese Tests zur Selbstanwendung einzusetzen, so Dahmen.
Außerdem reichten die Produktionskapazitäten derzeit nicht aus, um Schnelltests in großer Zahl zur Verfügung zu stellen. "Wir konkurrieren mit anderen Ländern auch eben um entsprechende Testkapazitäten. Wir wären gut daran beraten, eigene Produktionsstätten zu ertüchtigen, um auch entsprechende Testkapazitäten hier in Deutschland durch erweiterte Produktion aufzubauen." Es sei sehr bedauerlich, dass dies erst jetzt passiere und in den Fokus genommen werde, sagte Dahmen.