131 Delegierte des Bundeskomitees der spanischen sozialistischen Partei (PSOE) stimmten für den Vorschlag der Europaabgeordneten Elena Valenciano, sich bei der Wahl des Ministerpräsidenten zu enthalten. 96 Mitglieder stimmten dagegen, zwei enthielten sich.
Die Befürworter der Enthaltung hatten argumentiert, dass Spanien endlich eine funktionstüchtige Regierung brauche - nach inzwischen zehn Monaten politischem Stillstand. Der Interims-Vorsitzende der Sozialisten, Javier Fernandez, sagte: "Wir haben die Wahl zwischen einer Enthaltung und Neuwahlen."
Dann hätte zum dritten Mal innerhalb eines Jahres gewählt werden müssen. Wegen einer Pattsituation gibt es zurzeit keine reguläre Regierung in Spanien.
Derzeit sind die Sozialisten zweitstärkste Kraft. Laut Umfragen müssten sie bei Neuwahlen weitere Verluste befürchten. Dennoch gibt es in der Partei starken Widerstand gegen die Duldung einer konservativen Regierung. Gestern protestierten deshalb Hunderte Mitglieder vor der Parteizentrale.
König Felipe hat für morgen und Dienstag Regierungskonsultationen angesetzt und wird dabei vermutlich Rajoy erneut mit der Regierungsbildung beauftragen.
(vic/sima)