Fußball-Europameisterschaft
Spanien und Frankreich spielen um Einzug ins Finale

Im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft treffen zur Stunde in München Spanien und Frankreich aufeinander. Der Sieger tritt am Sonntag im Endspiel in Berlin gegen den Gewinner der Partie Niederlande gegen England an.

09.07.2024
    Der Fußball-EM-Pokal steht auf einem Glaspodest, daneben der offizielle Fußball der Euro 2024.
    Spanien und Frankreich treffen am Dienstag, den 9. Juli, im Halbfinale der UEFA EURO 2024 aufeinander. (IMAGO / Bihlmayerfotografie / IMAGO / Michael Bihlmayer)
    Während die Spanier in dem Turnier bislang eine offensive Spielweise zeigten, konnten die Franzosen nicht überzeugen. Allerdings müssen die Iberer auf mehrere Stammkräfte verzichten. Jungstar Pedri ist verletzt nicht mehr dabei. Zudem fehlen die Abwehrspieler Daniel Carvajal und Robin Le Normand gesperrt. Frankreichs Trainer Didier Deschamps kann hingegen aus dem Vollen schöpfen.
    Das zweite Halbfinale findet am Mittwoch in Dortmund statt. Geleitet wird das Spiel vom deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer. Ein Einsatz im Finale ist für Zwayer damit höchst unwahrscheinlich. Für den 43-Jährigen ist es der vierte Einsatz bei der Heim-Europameisterschaft. Er hatte bereits das Achtelfinale der Niederländer gegen Rumänien (3:0) sowie die Gruppenspiele Italien gegen Albanien (2:1) und Türkei gegen Portugal (0:3) gepfiffen.

    Einsatz von Zwayer ist umstritten

    Für Zwayer wird es ein Wiedersehen mit dem englischen Nationalspieler Jude Bellingham. Dieser hatte vor zweieinhalb Jahren - nach einem Spiel zwischen Dortmund und dem FC Bayern - schwere Vorwürfe gegen den Schiedsrichter erhoben. Der damalige BVB-Spieler Bellingham bezichtigte Zwayer indirekt der Bestechlichkeit. Zwayer wies die Vorwürfe entschieden zurück, legte nach dem Spiel aber auch aufgrund von Anfeindungen eine mehrwöchige Pause ein. 
    Das DFB-Sportgericht hatte im Jahr 2006 geurteilt, dass Zwayer zwei Jahre zuvor 300 Euro von Robert Hoyzer angenommen hatte, um als Schiedsrichter-Assistent kritische Situationen für den Regionalligisten Wuppertaler SV zu vermeiden. Zwayer hat dem Urteil zufolge zwar das Geld entgegengenommen, aber in dem Spiel keine Entscheidungen mit Manipulationsabsicht getroffen. Er wurde damals für ein halbes Jahr gesperrt.
    Der frühere deutsche Spitzen-Schiedsrichter Manuel Gräfe kritisierte die Berufung Zwayers in das EM-Aufgebot zu Beginn des Turniers als "große Schande". Zur Nominierung für das Halbfinale schrieb Gräfe bei X, dies sei "verantwortungslos allen gegenüber".
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.