Im 23. Stock eines Bürogebäudes im New Yorker Stadtteil Brooklyn ist sie zu Hause, die Redaktion von "El Diario". Der Chefredakteur des Blattes, Alberto Vourvoulias-Bush, hat von seinem Büro aus einen spektakulären Blick auf Manhattan.
Vourvoulias-Bush ist vor 25 Jahren aus Mexiko in die USA gekommen. Als Sohn eines Amerikaners und einer Guatemaltekin versteht er die Zerrissenheit vieler Hispano-Amerikaner zwischen ihrer Heimat in Lateinamerika und den USA. Dies schlage sich auch im Blatt wieder, sagt Vourvoulias-Bush:
"Wir verstehen unsere Arbeit als Journalismus für die "Waisen der Globalisierung”, wie ich immer unsere Leser bezeichne. Unsere Leser leben oft mit einem Bein in ihrem Stadtteil hier in New York, und mit dem anderen in dem Land, aus dem sie kommen, oder woher ihre Eltern kamen. Wir verstehen modernen Journalismus so, dass er Grenzen überwinden muss. Eine Nachricht aus Queens oder Washington Heights hat für uns daher den gleichen Stellenwert wie eine aus Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Also, zusammengefasst: Lokale, nationale und internationale Nachrichten ergeben für uns ein globaleres Bild, als bei vielen amerikanischen Zeitungen."
New York und Umgebung hat die größte Latino-Gemeinde der USA, und diese ist auch die heterogenste Nordamerikas: Ein Drittel kommt aus den Ländern der Karibik, ein weiteres Drittel aus Mexiko und Mittelamerika, und noch ein Drittel aus Südamerika. 300.000 Leser erreicht "El Diario" im Großraum New York täglich - all diese, durchaus sehr unterschiedlichen Leser zu erreichen, ist eine tägliche Herausforderung, meint Chefreporter Pedro Frisneda, gebürtiger Venezolaner:
"Für unsere Leser sind Geschichten aus den Außenbezirken interessant, wo die meisten Latinos wohnen, etwa haben wir einen eigenen Reporter in der Bronx. Das sind dann Artikel, die sich mit Problemen wie mangelnde Schulbildung befassen, schwierige Wohnsituationen, öffentlicher Nahverkehr usw. Artikel über Wohnungsprobleme sind überhaupt die wichtigsten für uns und unsere Leser in New York."
Mit täglich 53.000 Exemplaren ist "El Diario" das wichtigste Blatt der Hispano-amerikanischen Gemeinde in New York. "El Diario" gehört, zusammen mit neun weiteren spanischsprachigen Zeitungen zum "Impre-Media" - Konzern, der diese in Städten wie Los Angeles, Chicago oder Miami herausgibt. Die überregionale Berichterstattung und die Berichte aus Mittel- und Südamerika werden zentral koordiniert und allen Blättern beigelegt.
Kein Wunder ist es daher, dass all diese Zeitungen durchaus auch eine politische Bedeutung haben.
Da die Latino-Gemeinde sehr heterogen ist, ist auch das Wahlverhalten der Hispano-Amerikaner mittlerweile uneinheitlich, sagt Chefredakteur Vourvoulias-Bush. Aber: Die Hispano-Amerikaner haben einen sehr genauen Blick auf die Kandidaten, wenn es um die Frage der Immigration in die USA geht:
"Was die Republikaner jetzt fürchten ist, dass sie bei den Latino-Wählern all das Terrain verlieren, das sie durch George Bush gewonnen haben, ausgelöst durch die immigrationsfeindliche Bemerkungen einiger Republikaner in der letzten Zeit. John McCain hat bei den Vorwahlen aber seine Position geändert, und wieder einwanderungsfreundlichere Positionen bezogen - insofern weiß man nicht genau, was bei den Wahlen im November passieren wird. Historisch betrachtet kann man aber sagen: Zwei von drei Hispano-Amerikanern wählen die Demokraten."
Da sich "El Diario" aber als überparteilich versteht, wird es, anders als bei vielen amerikanischen Zeitungen üblich, eine Wahlempfehlung für den Kandidaten McCain oder Obama nicht geben.
Vourvoulias-Bush ist vor 25 Jahren aus Mexiko in die USA gekommen. Als Sohn eines Amerikaners und einer Guatemaltekin versteht er die Zerrissenheit vieler Hispano-Amerikaner zwischen ihrer Heimat in Lateinamerika und den USA. Dies schlage sich auch im Blatt wieder, sagt Vourvoulias-Bush:
"Wir verstehen unsere Arbeit als Journalismus für die "Waisen der Globalisierung”, wie ich immer unsere Leser bezeichne. Unsere Leser leben oft mit einem Bein in ihrem Stadtteil hier in New York, und mit dem anderen in dem Land, aus dem sie kommen, oder woher ihre Eltern kamen. Wir verstehen modernen Journalismus so, dass er Grenzen überwinden muss. Eine Nachricht aus Queens oder Washington Heights hat für uns daher den gleichen Stellenwert wie eine aus Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Also, zusammengefasst: Lokale, nationale und internationale Nachrichten ergeben für uns ein globaleres Bild, als bei vielen amerikanischen Zeitungen."
New York und Umgebung hat die größte Latino-Gemeinde der USA, und diese ist auch die heterogenste Nordamerikas: Ein Drittel kommt aus den Ländern der Karibik, ein weiteres Drittel aus Mexiko und Mittelamerika, und noch ein Drittel aus Südamerika. 300.000 Leser erreicht "El Diario" im Großraum New York täglich - all diese, durchaus sehr unterschiedlichen Leser zu erreichen, ist eine tägliche Herausforderung, meint Chefreporter Pedro Frisneda, gebürtiger Venezolaner:
"Für unsere Leser sind Geschichten aus den Außenbezirken interessant, wo die meisten Latinos wohnen, etwa haben wir einen eigenen Reporter in der Bronx. Das sind dann Artikel, die sich mit Problemen wie mangelnde Schulbildung befassen, schwierige Wohnsituationen, öffentlicher Nahverkehr usw. Artikel über Wohnungsprobleme sind überhaupt die wichtigsten für uns und unsere Leser in New York."
Mit täglich 53.000 Exemplaren ist "El Diario" das wichtigste Blatt der Hispano-amerikanischen Gemeinde in New York. "El Diario" gehört, zusammen mit neun weiteren spanischsprachigen Zeitungen zum "Impre-Media" - Konzern, der diese in Städten wie Los Angeles, Chicago oder Miami herausgibt. Die überregionale Berichterstattung und die Berichte aus Mittel- und Südamerika werden zentral koordiniert und allen Blättern beigelegt.
Kein Wunder ist es daher, dass all diese Zeitungen durchaus auch eine politische Bedeutung haben.
Da die Latino-Gemeinde sehr heterogen ist, ist auch das Wahlverhalten der Hispano-Amerikaner mittlerweile uneinheitlich, sagt Chefredakteur Vourvoulias-Bush. Aber: Die Hispano-Amerikaner haben einen sehr genauen Blick auf die Kandidaten, wenn es um die Frage der Immigration in die USA geht:
"Was die Republikaner jetzt fürchten ist, dass sie bei den Latino-Wählern all das Terrain verlieren, das sie durch George Bush gewonnen haben, ausgelöst durch die immigrationsfeindliche Bemerkungen einiger Republikaner in der letzten Zeit. John McCain hat bei den Vorwahlen aber seine Position geändert, und wieder einwanderungsfreundlichere Positionen bezogen - insofern weiß man nicht genau, was bei den Wahlen im November passieren wird. Historisch betrachtet kann man aber sagen: Zwei von drei Hispano-Amerikanern wählen die Demokraten."
Da sich "El Diario" aber als überparteilich versteht, wird es, anders als bei vielen amerikanischen Zeitungen üblich, eine Wahlempfehlung für den Kandidaten McCain oder Obama nicht geben.