Den 426 Sparkassen in Deutschland geht es alles in allem gut: Sie gewinnen mehr Kunden, vergeben mehr Kredite, sammeln mehr Einlagen ein, können den Schuldenschnitt in Griechenland verkraften und gleichwohl den Jahresüberschuss steigern. Aber sie ärgern sich, dass es Konkurrenten sehr leicht gemacht wird, die Sparkassen als Marktführer in Deutschland zu bedrängen. Im Visier hat der Präsiden des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Heinrich Haasis, etwa die Europäische Zentralbank. Die flute mit ihrem billigen Geld den Markt. Und jede Bank könne zugreifen. Die Sparkassen hätten es sich dagegen über viele Jahre erarbeiten müssen, dass sie rund 106 Milliarden Euro mehr Spareinlagen als Kreditausleihungen besäßen, also aus eigener Kraft sehr liquide seien. Über die Möglichkeiten der Konkurrenz schimpfte Haasis:
"Für die Sparkassen ist es keine Option, Kapital von der EZB zu holen und dieses in hochrentierlichen, aber sehr risikoreichen Investments zu platzieren. Wir stellen aber fest, dass Wettbewerbern mit solchen Geschäftsmodellen derzeit die Gewinne durch den Staat ins Haus getragen werden."
Einmal in Fahrt, ging er auch die Staatshilfe für die Commerzbank an. Es sei "unverständlich", dass sie für die stillen Einlagen des Bundes keine Zinsen zahle. Der Steuerzahler habe der Commerzbank in drei Jahren auf diese Weise 2,2 Milliarden Euro geschenkt.
"Man überlässt es dem Institut selbst, seine Bilanz so zu gestalten, dass keinerlei Gewinne in Deutschland anfallen und damit auch keine Zinsen gezahlt werden müssen. Das geht so nicht mehr."
Das schwäche "solide Leistungsträger". Haasis gab zu, dass der Bund auch drei Milliarden Euro für die Rettung der WestLB aufgebracht habe. Aber die werde auch abgewickelt. Die Commerzbank werde gestützt, um zu überleben. Und die Aktionäre der Hypo Real Estate seien sogar, wenn auch zwangsweise, ausgezahlt worden:
"Ich habe dem Finanzminister damals angeboten, er kann die WestLB zum selben Preis bekommen. Er hat' s leider nicht wollen."
Dennoch wirkte Haasis alles andere als mutlos. Er wird zum 15. Mai aus dem Amt scheiden. Dass seine Amtszeit von der Finanzkrise geprägt sein würde, hatte er sich vor sechs Jahren nicht vorgestellt. Zu seinen größten Erfolgen zählt er, die Landesbank Berlin gekauft zu haben. Sicher, das sei mit knapp fünf Milliarden Euro teuer gewesen. Die Abschreibungen spürt der Sparkassenverband immer noch. Aber er habe verhindert, dass die Commerzbank die Landesbank Berlin kaufe und damit den nach Marke und Kultur einheitlichen bundesweiten Auftritt der Sparkassen aufgebrochen hätte. Und hätten die Sparkassen ihr Geld damals in Commerzbank-Aktien angelegt, wäre der Verlust von viel größer gewesen.
Die Sparkassen vergaben voriges Jahr 123,6 Milliarden Euro neue Kredite (plus 1,8 Prozent), deren Bestand sich nun auf 677,1 Milliarden Euro beläuft. Die Einlagen nahmen um zwei Prozent auf 783,4 Milliarden Euro zu. Vor Steuern wiesen die 426 Sparkassen ein Ergebnis von 4,7 Milliarden Euro aus (+ 4,5 Prozent). Die Kernkapitalquote liegt bei 10,5 Prozent. Bei Sparkassen und Landesbanken waren Ende vorigen Jahres 345.600 Mitarbeiter beschäftigt.
"Für die Sparkassen ist es keine Option, Kapital von der EZB zu holen und dieses in hochrentierlichen, aber sehr risikoreichen Investments zu platzieren. Wir stellen aber fest, dass Wettbewerbern mit solchen Geschäftsmodellen derzeit die Gewinne durch den Staat ins Haus getragen werden."
Einmal in Fahrt, ging er auch die Staatshilfe für die Commerzbank an. Es sei "unverständlich", dass sie für die stillen Einlagen des Bundes keine Zinsen zahle. Der Steuerzahler habe der Commerzbank in drei Jahren auf diese Weise 2,2 Milliarden Euro geschenkt.
"Man überlässt es dem Institut selbst, seine Bilanz so zu gestalten, dass keinerlei Gewinne in Deutschland anfallen und damit auch keine Zinsen gezahlt werden müssen. Das geht so nicht mehr."
Das schwäche "solide Leistungsträger". Haasis gab zu, dass der Bund auch drei Milliarden Euro für die Rettung der WestLB aufgebracht habe. Aber die werde auch abgewickelt. Die Commerzbank werde gestützt, um zu überleben. Und die Aktionäre der Hypo Real Estate seien sogar, wenn auch zwangsweise, ausgezahlt worden:
"Ich habe dem Finanzminister damals angeboten, er kann die WestLB zum selben Preis bekommen. Er hat' s leider nicht wollen."
Dennoch wirkte Haasis alles andere als mutlos. Er wird zum 15. Mai aus dem Amt scheiden. Dass seine Amtszeit von der Finanzkrise geprägt sein würde, hatte er sich vor sechs Jahren nicht vorgestellt. Zu seinen größten Erfolgen zählt er, die Landesbank Berlin gekauft zu haben. Sicher, das sei mit knapp fünf Milliarden Euro teuer gewesen. Die Abschreibungen spürt der Sparkassenverband immer noch. Aber er habe verhindert, dass die Commerzbank die Landesbank Berlin kaufe und damit den nach Marke und Kultur einheitlichen bundesweiten Auftritt der Sparkassen aufgebrochen hätte. Und hätten die Sparkassen ihr Geld damals in Commerzbank-Aktien angelegt, wäre der Verlust von viel größer gewesen.
Die Sparkassen vergaben voriges Jahr 123,6 Milliarden Euro neue Kredite (plus 1,8 Prozent), deren Bestand sich nun auf 677,1 Milliarden Euro beläuft. Die Einlagen nahmen um zwei Prozent auf 783,4 Milliarden Euro zu. Vor Steuern wiesen die 426 Sparkassen ein Ergebnis von 4,7 Milliarden Euro aus (+ 4,5 Prozent). Die Kernkapitalquote liegt bei 10,5 Prozent. Bei Sparkassen und Landesbanken waren Ende vorigen Jahres 345.600 Mitarbeiter beschäftigt.