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Sparprogramm der Lufthansa trägt erste Früchte

Mit "Score", dem Lufthansa-Sparprogramm, versucht die Fluglinie mit Billigfliegern und anderen Rivalen mitzuhalten. Die aktuellen Quartalszahlen von Deutschlands größter Fluggesellschaft zeigen, dass sich "Score" in den Zahlen positiv bemerkbar macht.

Von Brigitte Scholtes |
    Das Sparprogramm der Lufthansa wirkt, und außerdem darf sich die Fluggesellschaft über gute Geschäfte ihrer Servicegesellschaften freuen. So resümiert Simone Menne, seit Anfang Juli Finanzvorstand der Lufthansa:

    "Wir können uns über eine robuste Absatzentwicklung freuen, und wir haben mit dem Abschluss des Verkaufs von BMI und Restrukturierungserfolgen von Austrian Airlines wichtige Fortschritte bei zwei großen Problemfeldern der Vergangenheit gemacht. Aber das Halbjahr war auch geprägt von hohen Treibstoffkosten. Unser Ausblick nach vorne bleibt daher vorsichtig optimistisch und wird gestützt durch eine weiterhin optimistische Buchungsentwicklung und umsichtiges Kapazitätsmanagement."

    Die Kranichlinie konnte mit einem operativen Ergebnis von 361 Millionen Euro den Verlust aus dem ersten Quartal fast ausgleichen. Das war gut ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal um 6,4 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro.

    Die härtere Linie des seit Anfang vorigen Jahres amtierenden Lufthansa-Chefs Christoph Franz scheint sich also auszuzahlen, meint Stefan Schöppner, Analyst der Commerzbank:

    "Das zeigt sich beispielsweise jetzt in der Restrukturierung in Österreich von Austrian. Und das sind schon harte Schnitte, die in der Vergangenheit für Lufthansa eher untypisch gewesen wären."

    Finanzvorstand Simone Menne bestätigte den Ausblick für das laufende Jahr: Der Konzernumsatz soll steigen, das operative Ergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen. Die Treibstoffkosten belasten das Unternehmen zwar weiterhin, aber man konnte den Äußerungen entnehmen, dass das Unternehmen mit einer weniger starken Steigerung rechnet als bisher. Das Sparprogramm Score bringt natürlich auch Restrukturierungskosten mit sich: Die dürften im laufenden Jahr zwischen 100 und 200 Millionen Euro liegen, sagte Simone Menne. das operative Ergebnis soll bis 2014 um mindestens 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden. dabei soll das Sparprogramm Score helfen, unter anderem durch den Abbau von weltweit 3500 Stellen in der Verwaltung, in der derzeit 17.000 Menschen beschäftigt sind.

    Lufthansa profitierte im ersten Halbjahr auch von einem leicht höheren Anteil an First- und Business-Class-Kunden, die mehr Geld in die Kasse spülen. Doch das Unternehmen will im laufenden Jahr seine Kapazitäten weiter anpassen, im Winterflugplan etwa um 2,5 Prozent. Diese Vorsicht sei richtig, meint Analyst Schöppner von der Commerzbank:

    "Die Lufthansa ist sehr abhängig von dem Heimatmarkt - Österreich, Schweiz. Das war bis jetzt immer die Insel hier in diesem schwierigen Umfeld, in den schwierigen Diskussionen. Aber jetzt zeigen die ersten Frühindikatoren, dass man jetzt hier in unserem Land nicht ganz ungeschont davon kommt, und wenn sich das Konsumentklima ein bisschen eintrüben würde, würde das die Lufthansa sofort spüren."

    Denn dann sinkt der Anteil an Geschäftsreisenden. Und Lufthansa weiß auch um die wachsende Konkurrenz aus dem Mittleren Osten, etwa von den Fluggesellschaften Emirates oder Etihad.