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Putsch
Vereinte Nationen legen Hilfsmaßnahmen für Niger auf Eis

Nach dem Militärputsch im westafrikanischen Niger haben die Vereinten Nationen ihre Hilfsmaßnahmen für das Land zunächst ausgesetzt.

    Das Schild mit dem Schriftzug der Vereinten Nationen am Gebäude in Genf.
    Die Vereinten Nationen haben ihre Hilfsmaßnahmen für Niger eingefroren. (imago images / imagebroker / imageBROKER / J. Pfeiffer via www.imago-images.de)
    Das teilte das UNO-Büro für die Koordination von Hilfsprogrammen in New York mit. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation "Aktion gegen den Hunger" verschärft der Putsch die humanitäre Lage. Schon jetzt erlebe das westafrikanische Land die schlimmste Krise seit einem Jahrzehnt.
    Auch "Aktion gegen den Hunger" stoppte die Projekte in Teilen des Landes. Die Organsation ist nach eigenen Angaben seit 1997 im Niger aktiv, unter anderem in der Gesundheitsversorgung.

    Große Bedeutung für Deutschland

    Der SPD-Außenpolitiker Schmid äußerte im DLF die Hoffnung, dass im Niger keine bürgerkriegsähnlichen Zustände ausbrechen. Dafür gibt es ihmzufolge im Moment aber keine Anzeichen. Schmid betonte im Deutschlandfunk, Deutschland sei sehr daran interessiert, die Sahel-Region insgesamt mit wirtschaftlicher Entwicklung zu begleiten, nicht nur militärisch.

    Bundeswehr-Abzug in Mali wie geplant

    Mit Blick auf den Abzug der Bundeswehr aus dem Nachbarland Mali sagte der außenpolitische Sprecher der SPD, dieser sei nicht gefährdet. Niger habe aus seiner Sicht kein Interesse daran, die Minusma-Mission zum Gegenstand einer Auseinandersetzung zu machen.
    Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann hatte dagegen die Sorge geäußert, dass die Machtübernahme negative Folgen für den Abzug der Bundeswehr aus Mali haben könnte. Die Bundeswehr unterhält in Niger einen Stützpunkt, der als Drehkreuz für den Abzug der Truppe aus Mali fungiert.
    Das gesamte Interview mit Nils Schmid können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 28.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.