Das sei keine Rechtsstaatlichkeit und in keinem anderen Land würde so ein Urteil Bestand haben, sagte die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk Kultur, die Salehis politische Patenschaft übernommen hatte. Sie rief dazu auf, sich mit Protest an die iranischen Botschaften weltweit zu wenden, damit das Regime einlenke, wie es das so häufig schon gemacht habe. Salehi war vor einem Revolutionsgericht der Islamischen Republik Iran in der Stadt Isfahan der Prozess wegen "Korruption auf Erden" gemacht worden. Eine Anklage, die oft für ihre willkürliche Anwendung kritisiert wird.
Der 33-jährige Musiker war im Oktober 2022 festgenommen worden. In seinen Liedern und in den Onlinenetzwerken hatte er die Protestbewegung unterstützt, die vom Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst wurde. Sie war von der Sittenpolizei festgenommen worden, die ihr einen Verstoß gegen die strenge Kleiderordnung für Frauen vorgeworfen hatte. Während der Proteste waren mehrere hundert Menschen, auch Sicherheitskräfte, getötet und tausende festgenommen worden. Neun Männer wurden nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen im Zusammenhang mit den Protesten bereits hingerichtet.
Diese Nachricht wurde am 25.04.2024 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.