Der Geschäftsführer der SPD im Bundestag, Carsten Schneider, forderte seine Parteifreunde auf, für die Gespräche mit der Union zu stimmen. Sollte der Antrag abgelehnt werden, stünde die gesamte Führung der SPD zur Debatte. Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert lehnt hingegen eine Große Koalition ab. Er sei aber angesichts der schwierigen Lage der SPD gewillt, dem Vorsitzenden Martin Schulz einen Vertrauensvorschuss zu geben, sagte Kühnert am Morgen im Deutschlandfunk. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, sieht eine mögliche Neuwahl des Bundestages kritisch. Man müsse alle Wege ausloten. Dreyer betonte, sie selbst präferiere eine Minderheitsregierung.
Die SPD hatte sich nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl entschieden, in die Opposition zu gehen. Nach dem Scheitern der Sondierungsgespräche von CDU, CSU, FDP und Grünen sehen viele die Sozialdemokraten und die Union in der Verantwortung.
Auf dem dreitägigen Parteitag geht es auch um die Frage, wer die SPD künftig führen soll. Zur Wiederwahl stellt sich der Vorsitzende Martin Schulz.