Bundestagswahl
SPD-Spitze nominiert Olaf Scholz einstimmig zum Kanzlerkandidaten

Bundeskanzler Scholz hat nach der Nominierung zum Kanzlerkandidaten durch die SPD-Spitze einen geschlossenen Wahlkampf angekündigt. Die Partei wolle gemeinsam gewinnen, sagte Scholz in Berlin. Er betonte dabei auch sein gutes Verhältnis zu Verteidigungsminister Pistorius, den einige SPD-Politiker als Kandidat bevorzugt hätten.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l-r) steht neben den SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken bei einer Pressekonferenz im Willy-Brandt Haus.
    Die SPD nominiert Scholz zum Kanzlerkandidaten. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
    Scholz erklärte, bei der Bundestagswahl gehe es auch um den Zusammenhalt der Gesellschaft. Es dürfe nicht nur "entweder oder" geben. Scholz gab trotz bis zu 19 Prozentpunkten Rückstand auf die Union in den Umfragen als Ziel aus, dass die SPD wieder stärkste Partei wird.

    Bestätigung auf Parteitag im Januar

    Die SPD-Parteivorsitzenden Esken und Klingbeil bezeichneten Scholz als richtigen Kandidaten für die aktuelle Zeit. Er bringe Erfahrung, Prinzipientreue und Besonnenheit mit. Sie betonten, es gebe große Unterschiede zur Union und zu deren Kanzlerkandidaten Merz. Daher werde es bei der Wahl am 23. Februar auch um eine Richtungsentscheidung gehen. Auf einem Parteitag am 11. Januar soll die Nominierung bestätigt werden.
    Scholz ist nach Merz und bei den Grünen Vizekanzler Robert Habeck der dritte Kanzlerkandidat, der von seiner Partei für die Wahl am 23. Februar aufgestellt wurde.
    Die Grünen-Vorsitzende Brantner sagte nach einer Sitzung des Bundesvorstands in Berlin, die SPD stelle einen Kanzler und einen Kanzlerkandidaten, "dessen Kanzlerfähigkeit viele anzweifeln aus der eigenen Partei heraus". Dahinter stünden auch inhaltliche Diskussionen und Kritik innerhalb der SPD an Scholz. Die SPD habe offensichtlich schwierige Tage durchgemacht.
    Diese Nachricht wurde am 25.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.