Die Spekulationen um eine zusätzliche Beteiligung des Staates an der Commerzbank reißen nicht ab. Sie kommen ausgerechnet in der Woche, in der der Bankenrettungsfonds SoFFin erneut aktiviert werden soll.
Die Frage liegt nahe: Wozu braucht man einen Bankenrettungsfonds, wenn nicht zum Retten von Banken? Aber das am meisten betroffene Institut, die Commerzbank, gibt sich so standhaft wie vor der ersten Rettungsaktion und teilt mit, es gelte, was der Finanzvorstand Eric Strutz Anfang November in einer Telefonkonferenz versichert hatte:
"Wir haben auch nicht vor, öffentliche Mittel dazu in Anspruch zu nehmen."
So habe sich auch der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing geäußert. Und daran habe sich nichts geändert.
Die Bank weigert sich aber, diese Information unter dem Druck der Börse anzudicken. Woher sie konkret die 5,3 Milliarden Euro nehmen will, die sie bis 30. Juni nächsten Jahres an neuem Eigenkapital nach Maßgabe der Bankenaufsicht braucht, das sagt sie nicht. Gut, 600 Millionen Euro hat sie kürzlich aus dem Aufkauf eigener Anleihen gewonnen, weil sie die zum aktuellen Kurs, also zum halben Wert zurückgekauft hat. Da hat die Bank also vom eigenen schlechten Kurs profitiert.
Zudem plant sie, etwa 30 Milliarden Euro risikogewichtete Aktiva abzubauen, Kreditzusagen im Projektgeschäft etwa. Das setzte knapp drei Milliarden Euro Eigenkapital frei. Wie weit sie damit gekommen ist, rückt die Commerzbank aber nicht heraus.
Bleibt die Spekulation, die Tochter Eurohypo an den Staat abzugeben, eine "bad bank" daraus zu machen. Denn die Eurohypo ist mit Staatsanleihen auch aus Euroländen in einem zweistelligen Milliardenbetrag vollgesogen. Die Abschreibungen auf Papiere aus Ländern wie Italien und Spanien lasten schwer. Eine "bad bank" nach Art der Hypo Real Estate hält Michael Rohr, Bankenanalyst von Silvia Quandt Research, für eine Option, wenn auch eine mit Haken:
"Eine Ausgliederung der Eurohypo wäre sicherlich nur unter entsprechenden Lasten für die Commerzbank möglich, sprich: Sie müsste eine Garantie abgeben für zu erwartende weitere Verluste bei der Eurohypo. Weitergehende Verluste müsste dann der Staat vielleicht deckeln. Man müsste da wahrscheinlich wirklich bereinigen und da noch mal einige Abschreibungen hinnehmen, was den Kapitalbedarf vielleicht von fünf in Richtung sieben oder acht Milliarden Euro erhöhen könnte kurzfristig."
Es gäbe also genug zu besprechen mit dem Rettungsfonds und vorab mit dem Bundesfinanzministerium, dem immerhin mit 25 Prozent plus einer Aktie eine Sperrminorität an der Commerzbank gehört. Doch das Finanzministerium hat dementiert. Ein Sprecher sagte nach Agenturberichten, die Bundesregierung stehe als Teilhaber in regelmäßigem Kontakt mit der Commerzbank. Dieser gehe jedoch nicht über einen Informationsaustausch hinaus.
Daran sind Zweifel angebracht. Die machen sich daran fest, dass die EU ja als Gegenleistung für die erste staatliche Rettungsaktion bei der Commerzbank verlangt hatte, die Commerzbank müsse ihre Tochter Eurohypo bis Ende 2014 verkaufen. Nun heißt es, diese Auflage der EU sei eine Auflage an das Finanzministerium. Das müsse diese Auflage umsetzen. Wenn öffentliche Stellen der Commerzbank also schon Eigenkapitalvorschriften machen und wenn sie zum Verkauf auch unverkäuflicher Beteiligungen zwingt, dann solle der Staat auch das Preisrisiko dafür tragen. Das scheint die Strategie der Commerzbank zu sein. Von den Zahlen her müsste sie aufgehen: Wäre die Eurohypo aus den Büchern, wären etwa fünf Milliarden Euro Eigenkapital frei.
Die Frage liegt nahe: Wozu braucht man einen Bankenrettungsfonds, wenn nicht zum Retten von Banken? Aber das am meisten betroffene Institut, die Commerzbank, gibt sich so standhaft wie vor der ersten Rettungsaktion und teilt mit, es gelte, was der Finanzvorstand Eric Strutz Anfang November in einer Telefonkonferenz versichert hatte:
"Wir haben auch nicht vor, öffentliche Mittel dazu in Anspruch zu nehmen."
So habe sich auch der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing geäußert. Und daran habe sich nichts geändert.
Die Bank weigert sich aber, diese Information unter dem Druck der Börse anzudicken. Woher sie konkret die 5,3 Milliarden Euro nehmen will, die sie bis 30. Juni nächsten Jahres an neuem Eigenkapital nach Maßgabe der Bankenaufsicht braucht, das sagt sie nicht. Gut, 600 Millionen Euro hat sie kürzlich aus dem Aufkauf eigener Anleihen gewonnen, weil sie die zum aktuellen Kurs, also zum halben Wert zurückgekauft hat. Da hat die Bank also vom eigenen schlechten Kurs profitiert.
Zudem plant sie, etwa 30 Milliarden Euro risikogewichtete Aktiva abzubauen, Kreditzusagen im Projektgeschäft etwa. Das setzte knapp drei Milliarden Euro Eigenkapital frei. Wie weit sie damit gekommen ist, rückt die Commerzbank aber nicht heraus.
Bleibt die Spekulation, die Tochter Eurohypo an den Staat abzugeben, eine "bad bank" daraus zu machen. Denn die Eurohypo ist mit Staatsanleihen auch aus Euroländen in einem zweistelligen Milliardenbetrag vollgesogen. Die Abschreibungen auf Papiere aus Ländern wie Italien und Spanien lasten schwer. Eine "bad bank" nach Art der Hypo Real Estate hält Michael Rohr, Bankenanalyst von Silvia Quandt Research, für eine Option, wenn auch eine mit Haken:
"Eine Ausgliederung der Eurohypo wäre sicherlich nur unter entsprechenden Lasten für die Commerzbank möglich, sprich: Sie müsste eine Garantie abgeben für zu erwartende weitere Verluste bei der Eurohypo. Weitergehende Verluste müsste dann der Staat vielleicht deckeln. Man müsste da wahrscheinlich wirklich bereinigen und da noch mal einige Abschreibungen hinnehmen, was den Kapitalbedarf vielleicht von fünf in Richtung sieben oder acht Milliarden Euro erhöhen könnte kurzfristig."
Es gäbe also genug zu besprechen mit dem Rettungsfonds und vorab mit dem Bundesfinanzministerium, dem immerhin mit 25 Prozent plus einer Aktie eine Sperrminorität an der Commerzbank gehört. Doch das Finanzministerium hat dementiert. Ein Sprecher sagte nach Agenturberichten, die Bundesregierung stehe als Teilhaber in regelmäßigem Kontakt mit der Commerzbank. Dieser gehe jedoch nicht über einen Informationsaustausch hinaus.
Daran sind Zweifel angebracht. Die machen sich daran fest, dass die EU ja als Gegenleistung für die erste staatliche Rettungsaktion bei der Commerzbank verlangt hatte, die Commerzbank müsse ihre Tochter Eurohypo bis Ende 2014 verkaufen. Nun heißt es, diese Auflage der EU sei eine Auflage an das Finanzministerium. Das müsse diese Auflage umsetzen. Wenn öffentliche Stellen der Commerzbank also schon Eigenkapitalvorschriften machen und wenn sie zum Verkauf auch unverkäuflicher Beteiligungen zwingt, dann solle der Staat auch das Preisrisiko dafür tragen. Das scheint die Strategie der Commerzbank zu sein. Von den Zahlen her müsste sie aufgehen: Wäre die Eurohypo aus den Büchern, wären etwa fünf Milliarden Euro Eigenkapital frei.