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Spionageverdacht
Kaspersky-Software für US-Ministerien verboten

Die US-Regierung hat den Bundesbehörden die Benutzung von Software des russischen Konzerns Kaspersky Lab verboten. Man sei besorgt über mögliche Verbindungen zwischen Firmenvertretern und russischen Geheimdiensten, hieß es aus dem Heimatschutzministerium.

Von Marcus Pindur |
    Zahlenkolonnen laufen auf einem Computerbildschirm.
    Weltweit wird die Virenschutz-Software von Kasperskys genutzt. (dpa / Alexey Malgavko)
    Es bestehe das Risiko, dass die russische Regierung den Zugang zu Kaspersky-Produkten ausnutzen könne, um Informationssysteme der amerikanischen Behörden auszuspionieren, ließ die amtierende Heimatschutzministerin Elaine Duke verlauten.
    Die Sicherheitssoftware von Kaspersky gewähre umfassenden Zugang auf Dateien und Administrationsrechte von Computersystemen. Die russischen Geheimdienste hätten das Recht, russische Software- und andere Informationsunternehmen zur Kooperation zu zwingen. Die Möglichkeit, dass Kaspersky Zugänge durch versteckte Hintertüren in der Software einbaue, habe direkte Auswirkungen auf die nationale Sicherheit der USA.
    Unternehmen Kaspersky wies Vorwürfe zurück
    Die US-Behörden haben jetzt 90 Tage, die Anweisung auf Löschung der Kaspersky-Software umzusetzen. Man habe Kaspersky die Gelegenheit gegeben, zu den Bedenken Position zu beziehen. Das Unternehmen wies alle Vorwürfe als politisch motiviert zurück.
    Kaspersky Lab ist auf Sicherheits- und Anti-Viren-Programme spezialisiert. Kritiker vermuten seit Langem, dass das Unternehmen Verbindungen zum russischen Geheimdienst hat. Der Gründer der Firma, Eugen Kaspersky, hat an einer KGB-Hochschule studiert und für den russischen Geheimdienst gearbeitet. US-Geheimdienste werfen Moskau vor, hinter Hackerangriffen auf Computer der Demokraten während des amerikanischen Wahlkampfes zu stehen. Die Kaspersky-Software wird auch von deutschen Behörden genutzt.