Was ist für Sie die EU?
Reda: Eine historisch einmalige demokratische Erfolgsgeschichte und eine Beta-Version, an der wir alle aufgerufen sind mitzuschreiben.
Wie sieht das Europa Ihrer Träume aus?
Das Europa meiner Träume ist wie das Internet: gemeinschaftlich, grenzenlos und vernetzt. Und es hat einen Weltraumaufzug.
Was mögen Sie an der EU am wenigsten?
Die EU hat sich den Menschenrechten verschrieben, aber verweigert sie Menschen auf der Flucht und lässt sie im Mittelmeer ertrinken.
Ihr Vorbild in Europa?
Amelia Andersdotter, schwedische Piratin und jüngste Europaabgeordnete. Sie hat in ihrer kurzen Amtszeit Menschen aus ganz Europa für europäische Politik begeistert und für freie Kultur mobilisiert. Ohne sie würde ich nicht kandidieren.
"Mein Motto: Europa. Grenzenlos."
Was stört Sie an überzeugten Europäer/innen am meisten?
Wenn sie Kritik an der Politik der aktuellen Kommission mit Kritik an der EU als politisches System verwechseln. Eine lebendige Demokratie braucht den Wettbewerb um konkurrierende Ideen, dafür muss auch Opposition ihren Raum haben.
Wer sollte die neue EU-Kommission als Präsident/in führen?
Die Spitzenkandidatin der europäischen Piratenpartei, Amelia Andersdotter. Vor allem gehört diese Entscheidung vollständig in die Hände des Europaparlaments als direkt gewählte Volksvertretung.
Euro oder D-Mark?
Was ist eine D-Mark?
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Politikerin?
Den Aufbau zuerst der deutschen und jetzt der europäischen Jugendorganisation der Piratenpartei.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Aufgeregt.
Ihr Motto für die Europawahl?
Europa. Grenzenlos.
Julia Reda ist 27 und damit die jüngste deutsche Spitzenkandidatin für die Europawahl. Sie ist 2009 von der SPD in die Piratenpartei übergetreten, da ihr die Haltung der SPD zum Thema Netzsperren nicht gefiel. Im Europaparlament will sie durch eine Reform des Urheberrechts den grenzenlosen Austausch von Wissen und Kultur ermöglichen. Die erste Vorsitzende der Young Pirates of Europe hat Politikwissenschaften und Publizistik studiert. Einen Sitz im Europaparlament würde sie dem Hörsaal vorziehen.