Spitzenkandidaten
"Jetzt erst recht!"

"Wie sieht das Europa Ihrer Träume aus?" - "Was mögen Sie an der EU am wenigsten?" Deutsche Spitzenkandidaten zur Europawahl bekennen Farbe und beantworten den auf Marcel Proust zurückgehenden Fragebogen. Teil acht unserer Serie: Hans-Olaf Henkel, AfD.

    Hans-Olaf Henkel spricht auf dem AfD-Parteitag
    Hans-Olaf Henkel spricht auf dem AfD-Parteitag (picture-alliance / dpa / David Ebener)
    Was ist für Sie die EU?
    Eine Gemeinschaft souveräner Länder die durch gleiche Werte verbunden sind.
    Wie sieht das Europa Ihrer Träume aus?
    Ein Europa der kulturellen, sozialen und ökonomischen Vielfalt.
    Was mögen Sie an der EU am wenigsten?
    Die der Eurorettungspolitik geschuldete Zentralisierung und Gleichmacherei, die im Gewand der Harmonisierung daherkommt.
    Ihr Vorbild in Europa?
    Charles de Gaulle, den Advokaten eines "Europa der Vaterländer", Erwin Teufel, Anwalt des deutschen Föderalismus
    Was stört Sie an überzeugten Europäer/innen am meisten?
    Dass sie den Euro mit Europa und mit Frieden gleichsetzen.
    Mein Motto: Die Alternative für Europa: eine schlankere und demokratischere EU!
    Wer sollte die neue EU-Kommission als Präsident/in führen?
    Weder Juncker noch Schulz, sondern eine Person die nicht nur in der Politik sondern auch im wirklichen Leben etwas geleistet hat.
    Euro oder D-Mark?
    Einen weiteren Euro für den Norden.
    Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Politiker?
    Erkannt zu haben, dass mein Einsatz für den Einheitseuro ein großer Fehler war.
    Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
    Jetzt erst recht!
    Ihr Motto für die Europawahl?
    Die Alternative für Europa: eine schlankere und demokratischere EU!
    Hans-Olaf Henkel (74) ist neben Bernd Lucke einer der beiden Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl. Bekannt wurde der gebürtige Hamburger als Industriemanager. Nach mehreren Jahrzehnten beim Computerhersteller IBM war Henkel von 1995 bis 2000 Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Anschließend stand er vier Jahre lang an der Spitze der Leibnitz-Gesellschaft. Als Buchautor griff er insbesondere die Euro-Politik an. War Henkel ab Dezember 2011 noch für kurze Zeit Mitglied bei den Freien Wählern in Bayern, gründete er kurz darauf die Wahlalternative 2013 mit. Hieraus trat später die Alternative für Deutschland, AfD hervor.