Nach Eklat im Weißen Haus
Spitzenpolitiker stellen sich hinter Ukraine - Kritik aus Russland

Nach dem Eklat zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj haben sich zahlreiche Spitzenpolitiker an die Seite der Ukraine gestellt. Viele verwiesen darauf, dass der Krieg in dem Land von Russland ausgegangen war.

    Zwei leere Rednerpulte vor den Flaggen der USA und der Ukraine
    Die Podien für die geplante Pressekonferenz von Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im East Room des Weißen Hauses bleiben ungenutzt. (picture alliance / Sipa USA)
    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Ratspräsident Costa schrieben im Onlinedienst X an Selenskyj gerichtet: "Sie sind nie allein." Die EU-Außenbeauftragte Kallas erklärte, es sei klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer brauche. Frankreichs Staatschef Macron mahnte zu Respekt für Selenskyj und die Ukraine. Es gebe einen Aggressor - Russland. Und es gebe ein angegriffenes Volk - die Ukraine. Auch der britische Premier Starmer brachte seine "unerschütterliche Unterstützung" der Ukraine zum Ausdruck.
    Der australische Premierminister Albanese betonte, sein Land werde der Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen. Es gehe um den Kampf einer demokratischen Nation gegen ein autoritäres Regime unter der Führung von Wladimir Putin, der eindeutig imperialistische Pläne nicht nur in der Ukraine, sondern in der gesamten Region verfolge.
    Bundeskanzler Scholz betonte, niemand wolle Frieden mehr als die Bürger der Ukraine. Deswegen suche man gemeinsam den Weg zu einem dauerhaften und gerechten Frieden. Auf Deutschland und Europa könne sich die Ukraine verlassen. Der CDU-Vorsitzende Merz sagte, man dürfe in diesem schrecklichen Krieg niemals Aggressor und Opfer verwechseln.

    Orban und Medwedew loben Trump

    Anders äußerte sich der ungarische Ministerpräsident Orbán. Er sagte, Trump sei mutig für den Frieden eingetreten, auch wenn dies für viele schwer zu verdauen sei. Der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrats, Medwedew, sagte, Trump habe Selenskyj die Wahrheit ins Gesicht gesagt und ihm erklärt, dass er mit dem Dritten Weltkrieg spiele. Medwedew erklärte zudem, Russland sei bereit, über eine Beilegung der - so wörtlich - Ukraine-Krise zu sprechen - aber nur mit denjenigen, die auch bereit seien zu kommunizieren.
    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Sacharowa, bezeichnete den Verlauf des Besuchs Selenskyjs im Weißen Haus als diplomatisches Versagen Kiews. Selenskyj sei - Zitat - "besessen davon, den Krieg fortzusetzen".
    Diese Nachricht wurde am 01.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.