Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge hatte der DOSB Anfang des Jahres eine Mehrbedarfsliste vorgelegt – und war dort im Ergebnis auf die 71 Millionen Euro notwendigen Zuwachs gekommen. Jetzt hat der Dachverband der olympischen Sportarten, wie er sagt, eine "Priorisierung" vorgenommen – und nach der bleiben 23 Millionen übrig, also ein knappes Drittel des vorherigen Wunschbetrages. Dieses Geld möchte der DOSB laut dem FAZ-Bericht haben, um Trainer und andere Betreuer zu bezahlen, Athleten Trainingslager zu finanzieren, Medaillenprämien für die zurückliegenden Winterspiele auszuschütten oder Projekte für die Sommerspiele 2020 in Tokio auf den Weg zu bringen.
Spannungen zwischen Bundesinnenministerium und DOSB
Dass der DOSB von seiner 71-Millionen-Forderung abrückt, könnte damit zusammenhängen, dass die Stimmung zwischen ihm um dem für den Sport zuständigen Bundesinnenministerium als problematisch gilt und teilweise gar als vergiftet beschrieben wird – obwohl der DOSB das selber gerne anders darstellt. Zudem hatte der Bundesrechnungshof dem Verband mangelnde Reformfähigkeit attestiert und eine deutliche Erhöhung der Förderung als nicht gerechtfertigt eingeschätzt. Fest steht: Dass der DOSB für 2018 zusätzlich zu den fixen 170 Millionen Euro überhaupt mehr Geld bekommt, steht noch nicht fest. Ende Juni soll wohl eine Entscheidung fallen. Für 2019 und 2020 ist vom Bund ein Plus von jeweils 30 Millionen Euro vorgesehen – deutlich weniger, als der DOSB gefordert hatte.