Beifall klingt anders - es liest sich wie eine Abstrafung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): der Bundesrechnungshof attestiert dem Dachverband eine mangelnde Umsetzung der Vorgaben für die Spitzensportreform und sieht deshalb eine deutliche Erhöhung der Förderung nicht als gerechtfertigt. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung und zitiert aus dem Bericht: "Um falsche Anreize zu vermeiden, sollte eine Erhöhung der Fördermittel grundsätzlich davon abhängig gemacht werden, dass das Konzept der Reform in allen wesentlichen Punkten umgesetzt wird."
Insbesondere was die Reduzierung der Zahl von geförderten Athletinnen und Athleten und den Abbau von Bundes- und Olympiastützpunkten angeht, seien die Ziele aufgegeben worden, die zwischen Bund, Ländern und dem Sport vereinbart worden waren. Außerdem stehe die Potenzialanalyse der Spitzenverbände aus. Dort soll unter anderem ermittelt werden, welche Medaillenaussichten einzelne Sportarten haben. Daraus leitet sich die Förderwürdigkeit ab.
DOSB soll sich nicht an Zusagen halten
Hinzu komme laut dem 25-seitigen Bericht: auch an die Zusagen, sich an der Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur zu beteiligen, halte sich der DOSB seit 2015 nicht mehr. Der Bund müsse diese Finanzlücke schließen. Dies könne nicht hingenommen werden. Laut dem Bericht habe das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium den Ausführungen des Bundesrechnungshofes grundsätzlich zugestimmt.
Erst Mitte der Woche war bekannt geworden, dass der Spitzensport auf weitaus weniger Steuergelder hoffen kann, als gefordert. Bis zum Jahr 2020 über 200 Millionen Euro weniger.