DOSB-Präsident Alfons Hörmann zeigte sich enttäuscht. Er hatte mit einer Etat-Erhöhung von 13 bis 15 Millionen Euro gerechnet. Den Großteil davon wollte er als Anschubfinanzierung für die geplante Leistungssportreform einsetzen. Nun werde der Start der Reform erschwert.
Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag von der SPD, ist über Hörmanns Enttäuschung verwundert: "Ganz viel Verständnis dafür habe ich nicht. Es hat mehr Geld gegeben als ursprünglich vorgesehen war. Wir haben uns schlüssigen Argumentationen angeschlossen. Wenn aber etwas schlecht oder gar nicht begründet war, dann haben wir uns auch dieser Argumentation nicht angeschlossen. Das ist nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht des Haushaltsgesetzgebers."
Weniger Geld für die Potential-Analyse
Die Reform muss zunächst erst noch auf der DOSB-Mitgliederversammlung am 3. Dezember beschlossen werden, 2019 soll die Umsetzung fertig sein und beginnen. Streitpunkt ist das Herzstück des Reformplans: PotAS, das Potentialanalyse-System soll die Chancen deutscher Athleten auf Medaillen in einer Disziplin beziffern und somit eine wichtige Entscheidungshilfe für die künftige Förderung geben.
Einen erheblichen Teil des erhofften Zusatzetats wollte der DOSB für den Aufbau ebendieses PotAS nutzen. Dafür sind nun lediglich 700.000 Euro bewilligt worden. Dagmar Freitag sagte: "Wir haben auch ein Interesse daran, dass die Spitzensportreform in gute Bahnen gelenkt wird und es gibt bei den Parlamentariern übrigens fraktionsübergreifend durchaus noch die eine oder andere Frage und nach deren Beantwortung werden wir weitersehen, aber ich bin sicher für 2017 sind die Gelder ausreichend."
DOSB-Präsident Alfons Hörmann will aber weiter über die Finanzen diskutieren. Bereits in der kommenden Woche säße man wieder mit Innenminister de Maizière an einem Tisch.