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DOSB Mitgliederversammlung
Präsident Weikert wirbt um Zustimmung

In Baden-Baden findet an diesem ersten Dezemberwochenende die 19. Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes statt. Das Übergangspräsidium um Thomas Weikert stellt sich geschlossen für eine vierjährige Amtszeit zur Wahl.

Von Andrea Schültke |
    Das Logo des Deutschen Olympischen Sportbundes.
    DOSB Präsident Thomas Weikert und der gesamte Vorstand stellen sich bei der 19. Mitgliederversammlung geschlossen zur Wiederwahl. (picture alliance / dpa-Zentralbild / Britta Pedersen)
    „Wir müssen einen modernen, glaubwürdigen, integren Verband bauen. Einen Verband, dem die Menschen in Deutschland wieder vertrauen können.“ Das erklärte der frisch gewählte DOSB-Präsident Thomas Weikert vor einem Jahr nach vorgezogenen Neuwahlen bei der Mitgliederversammlung des Sportdachverbandes. Jetzt tritt er gemeinsam mit seinen Vizepräsident*innen zur Wiederwahl an, dieses Mal für eine vierjährige Amtszeit.

    Weikert wirbt wieder und immer noch um Vertrauen der Mitgliedsverbände. Das hatte sein Vorgänger Alfons Hörmann erschüttert. In einem anonymen Brief war sein Führungsstil kritisiert worden, von einer „Kultur der Angst“ war die Rede. Das wirkt nach. Denn auch unter dem neuen Präsidium hat das Schreiben anonymer Briefe mit Kritik und Vorwürfen nicht aufgehört. Damit möchte sich der Dachverband aber ungern auseinandersetzen. Auf unsere Anfragen dazu gibt es zwar eine Rückmeldung, Antworten auf die gestellten Fragen allerdings nicht.

    Strategieprozess für eine neue Olympiabewerbung

    Der DOSB möchte wohl lieber nach vorn blicken und rückt einmal mehr Olympia in den Fokus. Nach sechs erfolglosen Versuchen, die Olympischen Spiele nach Deutschland zu holen, will das Präsidium das Ganze jetzt planvoll angehen: mit einem Strategieprozess an dessen Ende eine Olympiabewerbung stehen könnte.

    Stimmen die Mitglieder in Baden-Baden der Beschlussvorlage zu, will der DOSB bis spätestens Februar eine eigene „Stabsstelle Olympiabewerbung“ einrichten. Angesiedelt ganz oben in der Hierarchie beim Vorstandsvorsitzenden, mit fünf Personalstellen im kommenden Jahr, aus Eigenmitteln finanziert. Erstaunlich angesichts der großen Herausforderungen, die das Präsidium in seinem noch nicht veröffentlichten Wahlprogramm sieht: Folgen der Corona-Pandemie, Energiekrise und Inflation. Ohne die richtigen Antworten könne das „sogar existenziell bedrohend für das Sportsystem in Deutschland werden“, heißt es. Kernaufgabe müsse es daher sein, „die gesellschaftliche Kraft des Sports zu schützen. An der Basis und in der Spitze gleichermaßen.“