Zu den Beschuldigten gehören die beiden größten Werbeagenturen des Landes, Dentsu und Hakuhodo, sowie vier weitere Firmen und sieben Einzelpersonen, wie am Dienstag (28.02.2023) bekannt wurde. Die japanische Kommission für fairen Handel hatte Strafanzeige erstattet und wirft den Beschuldigten vor, Angebote für die Testwettkämpfe im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio manipuliert zu haben. Das berichtet die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun.
Ausschreibungsverfahren wurde zur Farce
Dentsu hat bereits mit einem Statement reagiert: Das Unternehmen nehme die Situation ernst und entschuldigte sich bei seinen Geschäftspartnern und Aktionären für die entstandenen Unannehmlichkeiten, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Zu den sieben angeklagten Schlüsselpersonen gehört unter anderem Yasuo Mori. Der ehemalige stellvertretende Direktor des Olympia-Organisationskomitees und sechs weitere Führungskräfte mehrerer Unternehmen hätten das Ausschreibungsverfahren zur Farce gemacht. Sie hätten entschieden, welche Unternehmen den Zuschlag erhalten für die Organisation olympischer Testwettkämpfe sowie der anschließenden Wettbewerbe während der Olympischen Spiele in Tokio. Vier der Beschuldigten befinden sich bereits seit Anfang Februar in Haft.
Die entsprechenden Verträge beliefen sich auf insgesamt 321 Millionen US-Dollar.
Eine Führungskraft bereits im vergangenen Jahr verhaftet
Zwei Unternehmen, die ebenfalls Aufträge erhalten hatten, waren nicht an den Absprachen beteiligt. Eine weitere Firma hatte die Absprachen bekannt gemacht und kann daher die Kronzeugenregelung in Anspruch nehmen.
Im vergangenen Jahr war bereits eine ehemalige Führungskraft von Dentsu verhaftet worden. Der Vorwurf: Der ranghohe Mitarbeiter habe Bestechungsgelder von Olympia-Sponsoren angenommen.