DFL-Investor
DFL-Spitze tagt - gibt es eine weitere Abstimmung?

Der Streit um den möglichen Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga geht weiter - nun tagt die Spitze der DFL, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Von Chaled Nahar | 20.02.2024
DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke.
DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke. (picture alliance / dpa / Gerald Matzka)
Das Präsidium der DFL um Hans-Joachim Watzke kommt am Mittwoch (21.02.2024) zu einer Sitzung zusammen. Hauptthema ist natürlich die Frage, wie es im Streit um die Zusammenarbeit mit einem Investor weiter geht.

Plan: Entzug des Abschlussmandats für das DFL-Präsidium

Die derzeit bevorzugte Lösung ist nach Informationen des Deutschlandfunks die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Dort könnte dann darüber abgestimmt werden, ob in einem ersten Schritt dem Präsidium das im Dezember erteilte Mandat zum Abschluss des Geschäfts mit einem Investor wieder entzogen wird.
Wenn sich dafür eine Mehrheit findet, könnte die entscheidende Abstimmung über den Investoreneinstieg neu aufgesetzt oder das Geschäft auch ganz abgesagt werden. Entscheidet sich aber eine Mehrheit gegen den Entzug des Mandats, ist auch weiter ein Abschluss für die DFL möglich.

Fanszenen fordern: "Neue Abstimmung mit Zweidrittelmehrheit unter Einhaltung von 50+1

Offen ist, ob dieses Vorgehen die Proteste von Fans in den Stadien beruhigen wird. Das Bündnis Fanszenen Deutschlands, das die Proteste maßgeblich prägt, forderte am Abend - Zitat - "eine offene Neuabstimmung mit einer benötigten Zweidrittelmehrheit unter Einhaltung der 50+1-Regel". Unter den aktiven Fans gibt es Vorbehalte gegen Investoren generell - vor allem aber steht das Zustandekommen des Votums im Dezember in der Kritik.
Fans von Hannover 96 protestieren mit Banner gegen Martin Kind und für die Einhaltung der 50+1-Regel.
Fans von Hannover 96 protstierten im Spiel beim Hamburger SV gegen 96-Geschäftsführer Martin Kind und für die Einhaltung der 50+1-Regel. (IMAGO / Oliver Ruhnke / IMAGO / Oliver Ruhnke)
Es bleibt weiter der Verdacht, dass sich die Mehrheit auch auf ein Ja von Hannovers Geschäftsführer Martin Kind stützt, obwohl der Mutterverein ein Nein gefordert hat. Dadurch steht ein Verstoß gegen die 50+1-Regel im Raum, Fans und auch viele Klubs befürchten eine Aushöhlung der Regel.