Olympische Spiele in Paris
Olympia-Botschafterin tritt wegen Instagram-Story zu Israel zurück

Die ehemalige Basketballerin Emilie Gomis sollte das Gesicht der Olympischen Spiele 2024 in Paris werden. Jetzt wurde sie zum Rücktritt gedrängt. Der Grund: Gomis hatte auf Instagram den Eindruck erweckt, Israel sei mitschuldig am Massaker der Hamas.

von Christiane Kaess |
Sue Bird (USA) Emilie Gomis (France) - Basketball WM der Damen, Frankreich vs. USA - 03/10/2014 HerveBellenger/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBELSue Bird USA Emilie Gomis France Basketball World Cup the women France vs USA 03 10 2014 HerveBellenger Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL
Die französische Basketballerin Emilie Gomis wurde 2009 Europameisterin. Jetzt ist sie als Olympia-Botschafterin zurückgetreten. (imago / PanoramiC / imago sportfotodienst)
Emilie Gomis ist nicht mehr Botschafterin der Olympischen Spiele in Paris. Die ehemalige Basketball-Spielerin hat ihre prestige-trächtige Funktion wegen einer umstrittenen Story auf Instagram in Bezug auf den Krieg im Nahen Osten niedergelegt.
Zwei Tage nach dem Überfall der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober postete Gomis eine Karte von Frankreich. Diese wird schrittweise von der israelischen Flagge bedeckt. Dazu wird die Frage gestellt: „Was würdet Ihr in dieser Situation tun?“.

Entschuldigung von Gomis reicht nicht aus

Gomis wurde daraufhin des Antisemitismus beschuldigt. Ihr wurde vorgeworfen, den Angriff der Hamas zu unterstützen. Beides stritt die französische Spitzensportlerin ab.
In einer Mitteilung des Olympischen Komitees heißt es nun, Emilie Gomis und ihre Berater hätten sich lange vor dem Verwaltungsrat und vor der Generalversammlung zu den Beschuldigungen äußern können. Die Mitglieder der Gremien hätten festgestellt, dass Gomis den Angriff auf Israel verurteile und jegliche Form des Antisemitismus oder der Diskriminierung gegen ihre Werte sei. Sie habe sich entschuldigt und die Veröffentlichung auf Instagram bedauert.
Dennoch verstoße diese gegen ihre Pflicht zur Neutralität und erlaube es nicht mehr, ihre Mission zu den Olympischen Spielen in Ruhe auszuführen. Angesichts der Konflikte, die die Welt spalteten, seien die Vertreter der Spiele verantwortlich dafür, dass ihre Äußerungen und ihre Taten zu einem Geist der Befriedung und der Eintracht beitragen. Auch der Ethikrat des Komitees hatte bereits im Dezember dafür plädiert, Gomis auszuschließen.

Organisationschef Estanguet: "Alle Vertreter haben die Verantwortung zur Befriedung"

Gomis, so heißt es in dem Communiqué weiter, teile diese Sorge und wolle als Botschafterin und Mitglied des Verwaltungsrates zurücktreten.
Bereits am Morgen hatte Tony Estanguet, Vorsitzender des Organisationskomitees, zum Fall Emilie Gomis gesagt: „Das ist ein wichtiges Thema. Denn alle Vertreter der Olympischen Spiele 2024 in Paris haben die Verantwortung zur Befriedung und alle Nationen aufzunehmen, denn wir werden die ganze Welt am 26. Juli empfangen.“
Die 40-jährige Gomis war seit 2022 Mitglied des Verwaltungsrates. Zuvor war sie als Basketballspielerin erfolgreich. Mit dem franzözischen Nationalteam gewann sie unter anderem die Europameisterschaft 2009 und holte 2012 Silber bei den Olympischen Spielen von London.