Wie sind die Spiele geografisch verteilt?
Die Spiele finden in teils riesigen Entfernungen statt. Gastgeber Mexiko startet mit dem Eröffnungsspiel im altehrwürdigen Aztekenstadion in Mexiko City, Co-Gastgeber USA am Tag darauf an der US-Westküste in Los Angeles und der dritte Gastgeber Kanada an der kanadischen Ostküste in Toronto.
Die Spielorte:
- USA: Atlanta, Boston, Dallas, Houston, Kansas City, Los Angeles, Miami, New York/New Jersey, Philadelphia, San Francisco Bay Area, Seattle
- Mexiko: Guadalajara, Mexiko City, Monterrey
- Kanada: Toronto, Vancouver
Generell will die Fifa dafür sorgen, dass die einzelnen Teams zwischen ihren Spielen nicht allzu große Entfernungen auf sich nehmen müssen, wenn sie zu den Spielorten reisen müssen. Deshalb gibt es im Spielplan die Einteilung der Spielorte nach westlicher, mittlerer und östlicher Region auf dem amerikanischen Kontinent. In der Vorrunde spielt eine Gruppe ihre Spiele in der Regel nur in einer Region – in für nordamerikanische Verhältnisse moderater Entfernung.
Was bringt die Unterteilung in Regionen?
Ein Ziel ist, dass die Teams dann weniger Reisestrapazen haben. Zudem sollen die Fans mit ihrer Mannschaft mitreisen können. Es gibt aber doch einige größere Entfernungen: Das kanadische Team muss ziemlich weit reisen, denn in Kanada gibt es mit Vancouver im Westen und Toronto im Osten nur zwei WM-Stadien und Kanada soll natürlich in beiden spielen. Kanada und der entsprechende Gegner müssen nach dem ersten Gruppenspiel von Toronto nach Vancouver reisen. In diesem Sinne ist Kanada ein Sonderfall, aber spätestens nach der Gruppenphase, wenn die Ko-Phase beginnt, beginnt die Reiserei für alle zwischen den Regionen.
Ein Fall wie 1994 soll verhindert werden. Damals waren die USA alleiniger WM-Gastgeber. Und Italien musste nach seinem Halbfinale in New York an der Ostküste nach Los Angeles an der Westküste fliegen, während Finalgegner Brasilien nach seinem Halbfinale einfach in Los Angeles bleiben konnte. Diese Konstellation war für Brasilien im Finale natürlich ein Vorteil, das schließlich auch den Titel gewann. 2026 finden die Halbfinals in Atlanta und Dallas statt. Die Anreisezeit zum Finalort New Jersey ist, zumindest mit dem Flugzeug, sehr ähnlich.
Die Fußball-Weltmeisterschaft wird mit 48 Teams so groß wie bislang keine WM. Welche Herausforderungen birgt das?
Mit 48 statt 32 Teams wird die WM um das eineinhalbfache vergrößert. Das bedeutet 104 Spiele insgesamt – vierzig mehr als bislang. Die WM wird deshalb auch fünfeinhalb statt vier Wochen dauern.
So wird es in der Vorrunde zwölf Vierergruppen geben, auch acht beste Gruppendritte kommen weiter, vor dem Achtelfinale findet eine Zwischenrunde statt. Auf dem Weg zum WM-Titel müssen somit acht statt wie bisher sieben Partien bestritten werden. Kritiker bemängeln schon lange, die Weltmeisterschaft werde dadurch aufgeblasen, entwertet und finanziell ausgeschlachtet.
Doch wie man es von der FIFA kennt, werden die Superlative auch in diesem Fall zelebriert: Fifa-Präsident Gianni Infantino teilte nun noch einmal mit, dass die bislang umfassendste WM nicht länger ein Traum bleibe, sondern Realität werde. Infantino sprach von „104 Super Bowls in einem Monat“.
Die Fifa lobt ihren Spielplan als „innovativ“, die Zahl der Ruhetage für die Teams werde maximiert. Doch einige Knackpunkte sind noch ungeklärt, zum Beispiel die Tatsache, dass die WM in vier verschiedenen Zeitzonen ausgetragen wird. Die Anstoßzeiten wurden bislang noch nicht festgelegt, das wird erst nach der Auslosung geschehen. Die Spielzeiten müssen allein schon wegen der Vermarktung für die Fernsehsender koordiniert werden: Wenn beispielsweise eines der europäischen Topteams spielt, sollte das Spiel nicht um 18 Uhr in Los Angeles angepfiffen werden, denn dann ist es in Mitteleuropa drei Uhr früh – das wäre für die TV-Vermarktung schlecht.