Darren Rizzi begann seine erste Pressekonferenz des Jahres nicht mit guten Wünschen für 2025, sondern mit seinen Gedanken zu der Tragödie, die sich wenige Stunden zuvor in New Orleans ereignet hatte. “Heute ist ein sehr düsterer Tag in unserer Gemeinde. Ich möchte allen Opfern dieses sinnlosen Angriffs im French Quarter mein persönliches, tief empfundenes Beileid aussprechen und ihnen sagen, dass meine Gedanken und Gebete bei ihnen sind.”
Der Interims-Trainer der New Orleans Saints aus der National Football League suchte nach Worten um das zu beschreiben, was nur schwer zu beschreiben ist. 15 Tote und zahlreiche zum Teil schwer Verletzte durch die Amokfahrt eines 42-Jährigen in der Silvesternacht - und zwar auf der berühmten Bourbon Street im French Quarter, also mitten im Herzen von New Orleans.
Rizzi sprach von einer sinnlosen und nur schwer zu verstehenden Tat. Und es sei, so der 54-Jährige weiter, einfach schwer, nachzuvollziehen, warum derartige Tragödien immer wieder in den USA passieren würden. Er habe sofort an den Anschlag vom 11. September 2001 denken müssen. Damals habe er einige enge Freunde mit Mitspieler aus seiner High School-Mannschaft verloren, so der Interimscoach. "Jedes Mal, wenn so etwas passiert, werden sofort Erinnerungen wach", betonte der Football-Coach. Mittlerweile ist er Vater von fünf Kindern im Alter von 17 bis 26 Jahren. Und als er von der Amokfahrt erfuhr, habe er, so Rizzi, als erstes nachgeschaut, wo seine Kinder seien.
Neben den Saints sprach auch das Basketball-Team, New Orleans Pelicans mit dem deutschen Weltmeister Daniel Theis, den Opfern und Angehörigen ihr Beileid und Mitgefühl aus.
Sicherheitsfragen vor Super Bowl in New Orleans
Während die Ermittlungen noch andauern, geht der Blick bereits nach vorn, auf den 9. Februar. An jenem Tag wird im Superdome von New Orleans der Super Bowl ausgetragen. Das NFL-Endspiel gilt als das größte Ein-Tages-Sportevent der Welt. Mehrere Hundert Millionen Menschen schauen zu - und werden diesmal also nach New Orleans blicken.
Welchen Einfluss wird die Amokfahrt haben? Werden Fans wegbleiben? Wie sicher wird dieser 59. Super Bowl sein? Fragen, die unter anderem an Michael Hecht gehen. Er ist als Koordinator für die Infrastruktur rund um den Super Bowl verantwortlich. Hecht sprach von einem “Albtraum” und davon, dass die Menschen “zu tiefste erschüttert” seien. Aber er sagte dem TV-Sender “CBS”, zugleich, dass er Vertrauen habe in alle, die an den Untersuchungen beteiligt seien. Das FBI, die Landespolizei, die lokale Polizei.
Hecht verwies darauf, dass New Orleans es gewohnt sei, Großereignisse wie Mardi Gras oder auch das berühmte Jazz-Festival mit einer Vielzahl von Besuchern auszurichten. Und er vergas nicht, zu betonen, wie widerstandsfähig die Menschen der Stadt seien. Wie oft sie zum Beispiel nach Naturkatastrophen wie dem Hurrikan “Katrina” zusammenstanden und ihre Stadt wieder aufgebaut hätten. Und genau das, so Hecht, werde auch diesmal geschehen.