Man sei von der FIFA "sehr enttäuscht", teilte der australische Verband dem Sportportal "The Athletic" mit. Das Sponsoring, das noch nicht offiziell verkündet wurde, sei nicht abgesprochen worden. Gemeinsam hätten beide Verbände die FIFA angeschrieben und dringend um Klärung gebeten. Die FIFA äußerte sich bislang nicht.
"Heuchelei der FIFA"
Bonita Mersiades, die als Whistleblowerin zur Aufklärung des FIFA-Skandals 2015 beitrug, arbeitet heute in Sachen Frauenfußball für den Verband. Sie sagt ebenfalls bei "The Athletic": Das vorgeschlagene Sponsoring sei ein weiteres Beispiel für die Heuchelei der FIFA und des Weltfußballs, wenn es um die öffentlich zur Schau getragenen Werte einerseits und die Herkunft des Geldes andererseits geht.
Die Lage der Menschenrechte in Saudi-Arabien ist schlecht. Kritik an der Regierung wird verfolgt, Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt, Homosexualität ist verboten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verwies wegen des möglichen Sponsorings der WM der Frauen zudem auf die Rechte der Frauen in Saudi-Arabien hin. Dort dürfe eine Frau ohne die Erlaubnis eines männlichen Vormunds nicht einmal einem Beruf nachgehen, so Amnesty.
Große Nähe zwischen Infantino und Saudi-Arabien
FIFA-Präsident Gianni Infantino suchte zuletzt immer wieder die Nähe zu Saudi-Arabien, reiste mehrmals zu Machthaber Kronprinz Mohammed bin Salman. Saudi-Arabien gilt als möglicher Finanzier neuer FIFA-Wettbewerbe. 2030 steht möglicherweise eine weitere Zusammenarbeit an: Saudi-Arabien will sich dann gemeinsam mit Griechenland und Ägypten um die WM der Männer bewerben.