Die gröbste Planung für die Fußball-WM der Männer 2026 steht: Mit den USA, Mexiko und Kanada tragen erstmals drei Länder das Turnier aus. Das Turnier soll im Gegensatz zur WM 2022 wieder im Juni und Juli stattfiden, auch die Spielorte stehen fest. Offen ist allerdings noch, wer das Endspiel bekommt. Eine Entscheidung darüber wird im November erwartet.
New York, Dallas und Los Angeles wollen das Finale
Das WM-Finale ist das wichtigste Fußballspiel der Welt. Drei Städte aus den USA sind in der engeren Auswahl: New York, Dallas und Los Angeles. Weil die K.o.-Runde komplett in den USA stattfinden soll, kommen die Städte aus Mexiko und Kanada nicht in Betracht.
New York: Das MetLife Stadium steht nicht in New York oder gar Manhattan, sondern im Bundesstaat New Jersey direkt daneben. Die Nähe zu New York macht es derzeit zu einem der Favoriten. Es ist das größte Stadion in den WM-Spielorten in den USA. New York ist mit fast 20 Millionen Menschen die größte Metropolregion der USA und verfügt über zahllose Flugverbindungen sowie Hotelzimmer. Ein weiteres Argument für New York ist die Zeitzone, die im Vergleich zur Konkurrenz etwas näher am weiterhin lukrativen europäischen Fernsehmarkt liegt. Und: New York hat die wohl größtmögliche kulturelle Bedeutung. Nachteile sind die große Hitze im Sommer, das bislang fehlende Dach und dass die Gegend um das Stadion wenig zu bieten hat.
FIFA-Präsident Gianni Infantino war Ende September zu Besuch und traf die Besitzer des ansässigen NFL-Teams New York Jets. Auch die New York Giants spielen hier.
Dallas: Das AT&T Stadium in Dallas verfügt über alle modernen Annehmlichkeiten, von einer riesigen Videowand bis zu einem verschließbaren Dach. Die Angebote für Fans vor und nach dem Spiel in unmittelbarer Nähe sind zudem größer als in New Jersey. Das Stadion hat 80.000 Plätze, kann aber auf 100.000 erweitert werden. Regelmäßig genutzt wird es in der NFL von den Dallas Cowboys.
Gegen Dallas spricht die kleinere Zahl an Hotelzimmern, die Erreichbarkeit ist zudem nicht auf dem Stand von New York. Wohl nur aus PR-Sicht dürfte für die FIFA ein Problem sein, dass in Texas zuletzt Gesetze erlassen wurden, die die Rechte der LGBTQIA+-Gemeinschaft oder Transmenschen einschränken. Infantino zeigte sich auch im Stadion von Dallas, dort mit Gouverneur Greg Abott.
Los Angeles: Das SoFi Stadium mit rund 70.000 Plätzen ist das modernste und vielleicht spektakulärste unter den Finalkandidaten. In der NFL ist es das Heimstadion der Los Angeles Rams.
Das Stadion ist von den Finalkandidaten der klare Außenseiter. Medien in den USA spekulierten gar, ob das Stadion noch ganz aus dem Programm fliegt. Die Gründe: Die Maße des Spielfelds unterschreiten die Mindestmaße, die die FIFA fordert, was einen kleineren Umbau nötig machen würden. Zudem soll es Differenzen mit der FIFA über finanzielle Fragen geben.
104 Spiele mit 48 Teams in 16 Städten
Unter den 16 Austragungsorten der WM befinden sich elf in den USA:
- New York/New Jersey (82.500 Plätze)
- Dallas (80.000)
- Kansas City (76.416)
- Houston (72.220)
- Atlanta (71.000)
- Los Angeles (70.240)
- Philadelphia (69.796)
- Seattle (69.000)
- San Francisco Bay Area (68.500)
- Boston (65.878)
- Miami (64.767)
Mexiko kommt mit drei Städten zum Zuge:
- Mexico City (87.523)
- Monterrey (53.500)
- Guadalajara (49.850)
In Kanada richten zwei Städte WM-Spiele aus:
- Vancouver (54.500)
- Toronto (45.500)
Das Format wird für die WM 2026 grundlegend verändert. 48 Teams spielen mit, seit der WM 1998 bis zur WM 2022 waren es 32 Mannschaften. Nach einigen Planänderungen bleibt es bei der WM auch mit 48 Teams weiterhin bei Vierergruppen, durch die Menge der Teams wird eine weitere K.o.-Runde vor dem Achtelfinale stattfinden. Insgesamt steigt die Zahl der Spiele von 64 auf 104. Die drei Gastgeber sind automatisch qualifiziert.
WM 2030 und WM 2034 so gut wie vergeben
Die WM 2030 und die WM 2034 sind praktisch vergeben. Spanien, Portugal und Marokko sind die einzigen Bewerber für die WM 2030, wobei Paraguay, Argentinien und Uruguay 100 Jahre nach der ersten WM in Uruguay drei Eröffnungsspiele bekommen.
Da die WM dann in Europa, Südamerika und Afrika stattgefunden und 2026 Nordamerika zum Zuge gekommen sein wird, darf es für 2034 laut FIFA nur Bewerbungen aus Asien und Ozeanien geben. Saudi-Arabien hat seine Bewerbung bereits angekündigt und gilt als klarer Favorit. Gegenkandidaten müssen sehr kurzfristig bis 31. Oktober eine mögliche Bewerbung ankündigen.
Offiziell wird der FIFA-Kongress Ende 2024 über die WM-Vergaben 2030 und 2034 abstimmen.