"Es war eine Wahnsinns-Stimmung hier", schwärmte Nathalie Armbruster im Dlf nach dem Auftakt des Weltcup-Heimspiels in Oberstdorf. Noch vor einigen Wochen hatte die 18jährige auf positive Schlagzeilen gehofft: "Es wäre natürlich total schön, wenn dann da stehen würde: 'Nathalie Armbruster liefert vor heimischen Publikum.'" Doch vielleicht war der Druck doch etwas zu groß. Armbruster erreichte einen ordentlichen Rang fünf.
Den Grund für die ausbleibende Sensation sieht Armbruster nicht zuletzt im mentalen Druck: "Ich denke es macht schon etwas aus – gerade beim Springen – vor heimischem Publikum zu starten. Weil man da dann doch nochmal mehr zeigen möchte, was man kann."
Armbruster: "Skispringen ist viel Kopfsache"
Besonders auf der Schanze käme es auf den mentalen Aspekt an. "Im Skispringen ist einfach so viel Kopfsache", erklärte die 18-Jährige und schob nach: "Sobald man da ein bisschen zu viel denkt, zu viel sich selbst unter Druck setzt, weil man es unbedingt zeigen möchte, dann wird es manchmal eher nicht so gut."
Was für das Skispringen als Fluch wirken kann, gelte an der Laufstrecke als Segen: "Wir wurden wirklich getragen vom Publikum", freute sich Armbruster über die Unterstützung von draußen.
Junge Kombiniererin kann Fortschritt einschätzen
Trotz der anfänglichen Enttäuschung zeigte sich Armbruster zufrieden mit ihrem Ergebnis: "Ich hätte niemals gedacht, dass ich noch von Rang 14 auf Rang fünf laufe. Damit bin ich richtig happy."
Denn Armbruster weiß ihren Fortschritt einzuschätzen. "Wenn ich an letzte Saison zurückdenke, ist es verrückt. Ich bin gerade einmal 18 Jahre alt geworden." Mit Blick auf ihre Anfänge relativieren sich viele akute Sorgen schnell: "Letztes Jahr war mein Ziel, dass ich einmal unter die Top-Zehn laufe. Von dem her kann ich auch dieses Jahr mit meinen Ergebnissen total zufrieden sein."
Rydzek landet in Oberstdorf auf Platz 18
Bei den Männern bot sich ein ähnliches Bild: Johannes Rydzek hatte ebenfalls Probleme mit dem Springen auf der Schattenbergschanze, machte aber mit einer leidenschaftlichen Laufleistung noch ordentlich Boden gut und landete auf Platz 18.
Nordische Kombination - Interview mit Johannes Rydzek nach seinem 18. Platz in Oberstdorf
Im Dlf-Gespräch blickte er auf seine Leistung zurück: "Beim Springen habe ich leider nicht das umsetzen können, was ich mir vorgestellt habe. Aber das Gute ist, dass wir zwei Sportarten haben, dass man das noch ein bisschen kaschieren kann. Da ging es mit einem beherzten und wirklich sehr guten Lauf noch ein paar Plätze nach vorne. Das gibt einem trotzdem ein positives Ende von einem Tag, der vielleicht nicht ganz so optimal gestartet ist."