
Anja Czymmeck leitet das Büro der CDU-nahen Adenauer-Stiftung in Paris. Sie beschreibt, dass sie noch nicht die Heiterkeit und Gelassenheit spüre, die Olympische Spiele sonst mit sich bringen. In der Stadt seien viele bewaffnete Sicherheitskräfte zu sehen. Zwar hätten sich die Pariserinnen und Pariser seit den Anschlägen auf die Zeitungsredaktion von Charlie Hebdo und der Diskothek Bataclan an hohe Sicherheitsvorkehrungen gewöhnt. Nichtsdestotrotz glaube sie, dass die Sorge, dass etwas passieren könnte, etwas von der Freude nehme. Auch über die Kosten für die Spiele werde diskutiert – die aktuellen Kalkukationen übersteigen die ursprünglichen Berechnungen um zwei Milliarden Euro. Aber, so Czymmeck: „Die Diskussion um die Sicherheit ist viel größer als die um die Kosten.“
Man habe viel versucht, um die Vorstädte, die Banlieues, und andere ärmere Stadtteile an den Olympischen Spielen teilhaben zu lassen und Austragungsorte von Wettkämpfen dorthin verlegt. Dennoch sei die Skepsis bei der Bevölkerung groß: „Wird es uns wirklich nachhaltig was bringen, dass wir jetzt dort Sportstätten haben und hier Austragungsorte sind? Ich glaube, das wird sich erst im Nachgang der Spiele zeigen.“ Auch, dass die Preise für Metrotickets während der Spiele exorbitant ansteigen, verärgere viele Menschen in der Stadt. Zudem sei noch nicht geklärt, wie die Pariser in der Zeit zur Arbeit kommen.
Czymmeck betonte, sie würde es Frankreich und Paris wünschen, dass die Freude über die Spiele, die ein Jahrhundertereignis seien, schließlich überwiegt.