Fußball-Bundesliga
Nouripour: "Nachhaltigkeit ist nicht nur Mülltrennung"

Der Grünenpolitiker Omid Nouripour berät den Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt zum Thema Nachhaltigkeit – aus der Sicht des ehemaligen Parteivorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen wird das Thema bald wichtiger werden.

Omid Nouripour im Gespräch mit Julian Tilders |
Der Grünenpolitiker Omid Nouripour
Der Grünenpolitiker Omid Nouripour (picture alliance / Metodi Popow / M. Popow)
"Nachhaltigkeit ist nicht nur Mülltrennung und irgendwas mit Öko, sondern auch soziales Engagement, Frauenförderung und vieles andere mehr", sagte Nouripour dem Deutschlandfunk am Rande der SPOBIS-Konferenz in Hamburg.
Nouripour war Ende September 2024 als Generalsekretär von Bündnis90/Die Grünen nach den Enttäuschungen bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg zurückgetreten. Mitte Dezember wurde bekannt, dass er den Aufsichtsrat von Eintracht Frankfurt in Sachen Nachhaltigkeit beraten und an dessen Sitzungen teilnehmen werde. Nouripour ist bekennender Fan des Fußball-Bundesligisten, auf seiner Webseite prangt der Spruch: "Für Frieden und Eintracht international".

Nouripours Nachhaltigkeitsthemen bei der Eintracht

Die SGE tue viel, so Nouripour, aber man könne "immer wieder über einzelne Schritte miteinander reden". Der 49-Jährige nannte als Beispiele: "Ein großes Thema in Frankfurt ist, das Stadion zu digitalisieren. Dass man über die App der Eintracht, die die Tickets beinhaltet, die Bahnfahrten organisieren kann. Dass wir ein Verkehrsproblem in Frankfurt haben, ist kein Unikum, das haben ganz viele Bundesligisten. Und: Wir müssen miteinander sprechen, was machen wir mit dem Wald, in dem das Stadion steht. Wie bewirtschaftet die Eintracht das Wasser in diesem Wald?"
Seit 2022 ist Nachhaltigkeit ein Kriterium bei der Lizenzierung durch die DFL, auch wenn bei Verstößen keine Sanktionen drohen. Auf Nachfragen des Deutschlandfunks kannten vor drei Jahren zwei Drittel der Klubs nicht mal ihren CO2-Fußbabdruck – mittlerweile sind es immerhin über zwei Drittel. Die Nachhaltigkeitsanforderungen der DFL sind allerdings auch nicht besonders eng gefasst, lassen einen gewissen Spielraum.

Ex-Grünen-Vorsitzender erwartet konkretere Kriterien

Aber: "Die Kriterien werden konkreter werden", prognostizierte Nouripour. "Bis zum Ende des Jahrzehnts werden sich Bundesligisten wundern, die sich heute nicht mit dem Thema beschäftigen." Den CO2-Ausstoß von Bundesligisten nannte er vergleichsweise "mickrig", verwies aber auf die Ausstrahlung der Klubs – das werde von den Fans gesehen.