Laut Stephan Mayer sei es zwar "das gute Recht" von Torsten Burmester, "sich für das Amt des Oberbürgermeisters zu bewerben". Die entscheidende Frage dabei sei aber, "ob diese Kandidatur kompatibel ist mit dem sehr aufwendigen und einnehmenden Amt des DOSB-Vorstandsvorsitzenden."
Der sportpolitischen Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag kommt zu einem eindeutigen Schluss: "Aus meiner Sicht sind diese beiden Tätigkeiten nicht miteinander in Einklang zu bringen, so dass ich der Auffassung bin, dass Burmester spätestens ab seiner Nominierung dann das Amt des DOSB-Vorstandsvorsitzenden ruhen lassen sollte."
Zu aufwendig sei auch schon die Kandidatur eines solchen Amtes: "Die macht man nicht nach Feierabend zwischen 18 und 21 Uhr, sondern die ist schon an sich sehr einnehmend."
Den Rat, das Amt ruhen zu lassen, würde Mayer nach eigenen Angaben parteiunabhängig geben: "Das hat jetzt mit der Partei, für die Torsten Burmester kandidiert, nichts zu tun. Sondern ich bin generell der Auffassung, dass es schwer miteinander in Einklang zu bringen ist."
Eigene DOSB-Bewerbung vor zwei Jahren gescheitert
2021 wurde Mayer zum DOSB-Vizepräsidenten gewählt, konnte wegen seines politischen Amts aber nicht antreten. Aus Sicht des CSU-Politikers eine nicht vergleichbare Konstellation: "Entscheidender Unterschied war, dass ich dann zum Amt des Vizepräsidenten des DOSB kandidiert habe, was ein reines ehrenamtliches Amt ist. Und Torsten Burmester ist hauptamtlich und ich glaube auch ganz gut bezahlt für den DOSB tätig."
Eine Ausübung des Amtes neben der Kandidatur sei nicht möglich, "wenn jemand hauptamtlich für eine ja große Personenorganisation wie den DOSB zuständig ist, eine Organisation, die 28 Millionen Mitgliedschaften unter seinem Dach hat, die auch mit großen Herausforderungen in den nächsten Wochen und Monaten verbunden ist."
Außerdem stünde der DOSB vor einer Reihe großer Herausforderungen: "Es stehen ja große Aufgaben für den DOSB an, bevor die Kandidatur Deutschlands für mögliche Olympische Spiele steht. "
DOSB-Statement für Mayer zu "schwammig"
Der Deutsche Olympische Sportbund hatte nach der Verkündung von Burmesters Bewerbung eine eigene Stellungnahme veröffentlicht, in der angekündigt wird, dass es „unabhängig vom Wahlausgang [...] es an der Spitze des DOSB-Hauptamtes einen Wechsel geben [wird]“.
CSU-Politiker Mayer begrüßt zwar die Stellungnahme des ehrenamtlichen Präsidiums des DOSB, hätte sich aber gewünscht, "dass noch etwas deutlicher gemacht würde, wie jetzt in den nächsten Wochen und Monaten mit der Kandidatur von Herrn Burmester verfahren wird". Dem sportpolitischen Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag ist die bisherige Formulierung "zu schwammig, zu wenig konkret".
Im Statement hatte der DOSB angekündigt, aufgrund potenzieller Verletzungen der Persönlichkeitsrechte vorerst keine weiteren Fragen dazu beantworten zu können. Am 7. Dezember findet in Saarbrücken die nächste DOSB-Mitgliederversammlung statt.