20 Prozent Energie sparen, das ist die Bitte des Deutschen Olympischen Sportbunds an die 90.000 Sportvereine in ganz Deutschland. Die Sorgen vor Problemen im Herbst und Winter ist groß und auch der Sport will seinen Beitrag zu einem gesellschaftlichen Einsparen leisten. Das stellt insbesondere die Hallen-Sportarten vor Herausforderungen, dessen Saisons gerade im Winter laufen.
Eine mögliche Stellschraube sei die Hallenbeleuchtung, sagte Thomas Lammers, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten ASV Hamm-Westfalen im Deutschlandfunk. "Dass die Beleuchtung nicht den ganzen Tag brennen muss, sondern nur wenn Training ist. Und wenn Training ist, ob dann die volle Beleuchtung sein muss, oder ob auch zwei Drittel reichen. So gehen wir das Thema im ersten Schritt an", so Lammers.
Gradzahl beim Duschen wird "entsprechend gesenkt"
Zwar müsse aufgrund des warmen Sommers die Halle aktuell nicht beheizt werden, im Winter solle die Halle laut Lammers aber nicht auf die üblichen 22 Grad aufgeheizt werden. "Bis maximal 18 Grad dürfen wir, das ist die Empfehlung. Daran werden wir uns halten. Da müssen die Spieler halt nicht in kurzen Hosen trainieren, sonder mal eine lange Hose anziehen, wenn es denen zu kalt ist." Auch in den Duschen werde die Gradzahl "entsprechend gesenkt", so Lammers.
Was diese Einsparungen letztlich bringen würden, sei "eine andere Sache", sagte Lammers. "Aber wie jeder gemeinschaftlich unseren Teil dazu beitragen und uns das hilft, ist es der richtige Weg."
Überlegungen, die Saison früher zu beginnen und die Winterpause zu verlängern, sieht Lammers kritisch. "Wir leben davon, dass die Menschen in den Wintermonaten eher in die Halle gehen. Gerade die Wintermonate sind unsere umsatzstarken Monate. Wenn im September noch 30 Grad sind, sind die Fans eher dabei, noch einmal den Grill anzuschmeißen."
"Leute sparen eher in Richtung Vergnügen"
Lammers rechne jedoch auch damit, dass in diesem Winter weniger Fans in die Halle kommen werden. "Die Leute werden weniger Geld im Portemonnaie haben und dann spart man natürlich eher in Sachen Richtung Vergnügen." Zwar sei gerade bei Aufsteiger Hamm-Westfalen der Reiz für die Zuschauer da, nun auch große Mannschaften wie den THW Kiel oder die SG Flensburg-Handewitt sehen zu können. "Aber dann wird man sich wahrscheinlich nicht unsere Sitzplatzkarte für 25 Euro kaufen, sondern eher die Stehplatzkarte für zwölf Euro."
Existenzangst habe Lammers aber nicht. Zwar merke er, dass die Energiekrise auch bei den Sponsoren Thema sei, "aber grundsätzlich habe ich keine Angst davor, dass ich im kommenden Jahr ohne Sponsoren dastehen werde."
"Auch der Profisport wird gebraucht"
Auch der Sport generell werde laut Lammers in der Energiekrise nicht auf der Strecke bleiben: "Ich bin mir ziemlich sicher, da der Sport in der Gesellschaft eine große Bedeutung hat. Und wir wissen alle, was durch Corona kaputtgegangen ist, gerade in der Jugend, dass wir den Sport brauchen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es im Worst Case, wenn Hallen geschlossen werden oder Kinder nicht mehr trainieren können, dass es einen Ausgleich gibt. Und auch der Profisport wird gebraucht."