Das neue TV-Zeitalter im europäischen Handball verlief etwas holprig. Die Übertragung der Samstagspartie Rhein-Neckar-Löwen gegen Montpellier, die erste Produktion des Senders Sky überhaupt im Handball, litt erkennbar unter Sendeproblemen.
Aber das hatte der Redaktionschef des Pay-TV-Senders, Udo Ludwig, schon geahnt und um Verständnis gebeten. Man könne nicht in nur zwei Wochen bei einhundert Prozent liegen, so Ludwig. Es ist freilich erkennbar, dass Sky den Handball besser als bisher verkaufen will. Ludwig kündigte an, das Niveau der Fußball-Übertragungen anzustreben.
Sky will Handball besser verkaufen
Erst am 12. September hatte die Europäische Handball-Föderation (EHF) die deutschen TV-Rechte für die Königsklasse an den Münchner Sender vergeben. Der TV-Vertrag läuft über drei Spielzeiten und bringt der EHF nach Informationen des Deutschlandfunks jährlich über eine Million Euro ein.
Dass der europäische Handball in Deutschland nicht mehr im Free-TV zu sehen ist, sorgt in den sozialen Medien des Handballs allerdings für große Proteste. Damit verschwinde der Handball weiter aus der Öffentlichkeit, so der Kernvorwurf. Ein Kritikpunkt vieler Fans ist zudem, dass auch die Spiele ohne deutsche Beteiligung nicht mehr per Livestream zu sehen sind.
Kritik: Handball verschwindet aus der Öffentlichkeit
Bei den deutschen Champions League-Teilnehmern THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt und den Löwen hingegen ist die Erleichterung spürbar. Ohne den Einstieg von Sky wäre es teuer geworden für die deutschen Klubs. Sieht das Champions League-Reglement der EHF doch vor, dass die Klubs das TV-Signal selbst bezahlen müssen, wenn kein Sender überträgt.
Das hätte einen Klub wie den THW Kiel jährlich rund 150.000 Euro gekostet. Der Partner Sky, heißt es aus Klubkreisen, sei ohne Alternative gewesen. Zumal der Spartensender Eurosport, der seit sieben Jahren die Champions League in Deutschland zeigte, das Interesse am Handball verloren hatte.