Klimawandel
Wie die Klimakrise den Sport verändert

Der Klimawandel greift dem Sport in seinem Kern an. Wintersport ist in seiner Existenz bedroht. Sport im Hochsommer droht lebensgefährlich zu werden. In den USA sind Hitzschläge bereits die häufigste Todesursache bei jungen Athletinnen und Athleten.

Madeleine Orr im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Blick auf einen verwüsteten Tennisplatz in Spanien. Am Netz hängen Sträucher. Der Boden ist mit Schlamm übersät.
Nicht nur der Wintersport ist vom Klimawandel bedroht, auch der Sommersport wird immer stärker beeinträchtigt. Hier im Bild Überschwemmung auf einem Tennisplatz in Spanien. (dpa / picture alliance / abaca )
2021 starben bei der Flut im Ahrtal 188 Menschen. Zahlreiche Städte und Dörfer vor allem in Westdeutschland wurden zerstört, aber nicht nur Häuser und Straßen, sondern auch Stadien, Tennisplätze und Turnhallen werden Opfer der Fluten. Die globale Erderwärmung trifft auch Sportlerinnen und Sportler, Vereine und Verbände.
Wie Fluten, Hitze, Dürren und Schneemangel den Sport betreffen – und vor allem, wie der Sport sich daran anpassen kann, darüber hat Madeleine Orr geforscht. Sie ist Sportökologin an der Universität Toronto. Bereits seit Jahren untersucht sie die Folgen der Klimakrise auf den Sport und hat dazu ein Buch veröffentlicht: "Warming Up – How Climate Change is Changing Sport"
Rieger: Frau Orr, wann haben Sie persönlich festgestellt, dass die Erderhitzung einen Effekt auf den Sport hat?
Madeleine Orr: Ich bin schon seit ich klein bin Skifahrerin. Und schon als ich 15 war ist mir aufgefallen, dass die Saison in unseren Bergen nicht mehr so lang waren, wie das noch in meiner Kindheit der Fall war. Dann habe ich 2015/16 sogar mal eine Saison in den Alpen verbracht und in den meisten Urlaubsorten ist der Schnee Mitte der Saison  geschmolzen – ähnlich, wie wir das im vergangenen Jahr beobachten konnten.
Es gab einfach nicht besonders viel Schnee und ich bin umhergegangen und habe verstanden: Ok, das ist offensichtlich der Klimawandel. Das ist ein Muster. Und als ich es einmal im Skisport gesehen habe, konnte ich meine Augen nicht mehr davor verschließen. Es ist einfach überall aufgetaucht. Mir ist aufgefallen, dass Hitze auch den Sommersport beeinflusst, Überflutungen die Feldsportarten und so weiter.

"Das ist etwa ein Monat Eislaufzeit, die wir nicht mehr haben"

Rieger: Ist der Wintersport der Bereich, in dem wir die größten Auswirkungen der Klimakrise spüren, wenn wir über die Sportindustrie reden, weil man dort die Ausmaße deutlich spürt?
Orr: Ja, ich würde schon sagen, dass der Wintersportbereich die größten Auswirkungen bisher hatte. Wenn Sie mal an Eislaufen denken: Wir haben da in Nordamerika und Europa zwischen 20 und 45 Tage verloren – natürlich abhängig von der Region. Das ist echt viel. Das ist etwa ein Monat Eislaufzeit, die wir nicht mehr haben, die unsere Elterngeneration aber noch hatte. Also: Ja, dort gibt es bis jetzt die gravierendsten Auswirkungen. Aber in letzter Zeit beobachten wir auch, wie die extreme Hitze im Sommer ein riesiges Problem wird.
Rieger: Dann lassen Sie uns ganz konkret auf die Auswirkungen eingehen und es individuell runterbrechen. Ich bin ein Hobbyfußballer aus Deutschland, ich spiele in der untersten Liga hier in Köln. Wir spielen auf Kunstrasen hier in der Stadt. Wie beeinflusst mich der Klimawandel in dieser Sportart?
Orr: Das Große Thema in jeder Sommersportart ist Hitze. Und ganz offensichtlich speichert Kunstrasen mehr Hitze, als zum Beispiel ein Belag aus Gras. Sie spüren auf dem Kunstrasen leicht wärmere Temperaturen, als wenn Sie im Schatten neben dem Feld sind. Und das wird Tribut fordern. Das andere Thema für Sommersportler wird Wasser sein: Entweder zu viel davon oder zu wenig. Ob Flut oder Dürre, es wird den Belag beeinflussen: Sie werden also entweder einen Belag haben, der überschwemmt ist, auf dem Sie nicht spielen können. Und wenn es dann mal anfängt zu trocknen, wird er sehr rutschig und einige werden hinfallen oder mehr.
Die andere Möglichkeit ist, wenn Sie eine Dürre haben, und es zu wenig Wasser gibt, dann kann die Oberfläche sehr heiß werden, zu heiß, um darauf zu gehen. Und sie kann auch hart sein. Was also passieren wird, besonders auf Grasflächen im Kontrast zum Kunstrasen, ist, dass die Erde unter dem Gras steinhart wird. Wenn man also hinfällt, kann sich das stärker auf den Körper auswirken, weil man auf einen harten Untergrund fällt. Das ist, als würde man auf Beton fallen. Im Vergleich zu einem weichen Untergrund werden die Auswirkungen auf die Körper von Athleten und damit die Verletzung schwerer werden.
Rieger: Sie haben die Hitze angesprochen und Sie schrieben auch in den ersten Kapiteln ihres Buches über Hitzschläge. Ich war überrascht, wie oft es so etwas in den USA schon gegeben hat. Ging es Ihnen da ähnlich? Waren sie auch überrascht, dass Spielerinnen und Spieler draußen auf dem Spielfeld an Hitzschlägen sterben?

Hitzschläge als häufigste Todesursache bei jungen Athletinnen und Athleten

Orr: Ich bin immer von einem Hitzschlag überrascht, weil er zu 100 Prozent zu verhindern ist. Wenn wir uns bewegen, erzeugen wir Wärme. Deswegen schwitzen wir, uns wird warm und unser Gesicht wird rot. Und wenn wir in einer sehr warmen Umgebung Sport machen, können wir nicht so viel schwitzen wie wir eigentlich sollten, weil der Schweiß auf der Haut nicht verdunstet. Und das sorgt für eine Menge Probleme.
Also die ersten Anzeichen von Hitze sind, dass wir sehr viel schwitzen, wir verlieren ein wenig die Konzentration, wir fühlen uns müde, wir bekommen Krämpfe in den Beinen. Aber in den meisten Fällen ist das Problem, dass sich diese Symptome einfach nur nach einem harten Training anfühlen. Und dann meinen die Trainer, wir hätten uns einfach etwas überanstrengt und müssten es langsamer angehen.
Aber die Herausforderung ist, die Person tatsächlich auch etwas runter zu kühlen. Denn wenn wir das nicht machen, kann es zu Problemen mit den inneren Organen kommen, die dann überhitzen. Und dann bekommen wir einen Hitzschlag, der tödlich enden kann.
Und die Sache ist: Es gibt keinen Grund, es überhaupt so weit kommen zu lassen. Wenn man die Anzeichen früh erkennt, etwa mit einem Hitzeprotokoll, kann der Athletin oder dem Athleten Wasser geben, Schatten geben, Eis geben etc. Wir können den Körper runterkühlen und hätten keine Probleme mit Hitzschlägen. und trotzdem:
In den USA sind Hitzschläge die häufigste Todesursache bei jungen Athletinnen und Athleten, weil die Menschen nicht wissen, wie man die Symptome erkennt. Und dann merken sie es nicht. Die Leute denken, es ist einfach ein normales Training und dann landet die Athletin oder der Athlet im Krankenhaus.
Rieger: Sie meinten gerade, ein Protokoll könnte helfen, das zu verhindern. Also warum gibt es solche Protokolle noch nicht? Und was sollte da drin stehen?
Orr: Es ist überraschend, aber auch nicht überraschend. In manchen Teilen der Welt, etwa in Australien, wo Hitze schon sehr lange ein Problem ist, gibt es in meisten Sportarten solche Protokolle. Es kommt dann auch auf die Luftfeuchtigkeit an, aber in etwa steht da drin: Wenn es mehr als 30 Grad sind sollten man mehr Pausen eingelegt werden, es sollte mehr Wasser zu Verfügung stehen, die Athletinnen und Athleten müssten die Möglichkeit haben, aus der Sonne heraus zu kommen, etwa mit Hilfe eines Zelts oder etwas ähnlichen.
Und das sollte regelmäßig und mehrmals während eines Trainings oder eines Spiels passieren. Bei einem 90-minütigen Fußballspiel etwa, sollte es zuerst nach 20 Minuten und dann noch einmal nach 30 Minuten eine Pause für ein, zwei Minuten geben. Das macht schon einen wirklichen Unterschied. Aber manche Leute mögen das nicht, weil wir das Spiel verändern. Aber es ist eine Frage der Gesundheit und der Sicherheit und die meisten Leute wissen, dass es um die Gesundheit geht und dann Sicherheit an erster Stelle steht.
Das ist das Eine. Aber es sollte auch noch eine zweite Maßnahme geben, wenn es zu heiß zum Spielen ist. Wenn die Außentemperatur und die Körpertemperatur in etwa gleich sind - also so um die 37 Grad - sollten wir draußen überhaupt keinen Wettkampfsport mehr betreiben. Oder wenn, dann nur sehr kurz, so für 15 bis 20 Minuten. Nicht länger, oder wir müssen in die Halle wechseln oder die Zeit verschieben und später am Abend spielen, wenn es etwas kühler ist. Aber wir sollten nicht spielen, wenn die Außentemperatur höher ist als die Körpertemperatur.

"Schiedsrichter treffen schlechtere Entscheidungen, wenn die Luftqualität schlecht ist"

Rieger: Das ist das Thema Hitze. In ihrem Buch schreiben Sie auch über Fußballspieler aus Kalifornien und anderen Teilen Nordamerikas. Wie sind die noch vom Klimawandel betroffen, außer durch Hitze?
Orr: In Teilen Europas und Nordamerikas, vor allem im Westen, aber auch in Südamerika in Chile, sind Waldbrände ein großes Problem. Und bei Waldbränden geht es nicht nur um das Feuer selbst, obwohl das in einigen Fällen tödlich sein kann. Wenn es zu einem Waldbrand kommt, müssen wir in erster Linie alle Menschen aus der Gefahrenzone bringen.
Aber es geht auch um den Rauch und die Auswirkungen der Luftqualität auf den Körper von Sportlerinnen und Sportlern und was passiert, wenn wir draußen trainieren, weil wir dort mehr Luft aufnehmen. Und weil wir mehr durch den Mund atmen und nicht durch die Nase, die ein Filtersystem hat, gelangen mehr Schadstoffe viel schneller in die Lunge, wenn die Luftqualität schlecht ist. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir die Luftqualität überprüfen, wenn wir draußen Sport machen.
Das kann man in den meisten Wetter-Apps überprüfen. Das sollte Teil unserer normalen Wetter-Überprüfung sein, wenn wir Sport draußen machen, weil das große Auswirkungen auf die Atmungsaktivität, die Visibilität und Konzentration haben kann. Es gibt Studien die zeigen, dass Schiedsrichter schlechtere Entscheidungen treffen, wenn die Luftqualität schlecht ist, weil unsere Wahrnehmung dann nicht so gut ist.
Es sind kleine Veränderungen, die aber eine große Auswirkung haben, wenn die Schiedsrichter schlechte Entscheidungen treffen oder die Athletin oder der Athlet nicht ganz auf der Höhe ist. Das ist eine große Herausforderung.
In meinem Buch erzähle ich ein paar Geschichten, wie Luftqualität und Luftverschmutzung Sport in verschiedenen Teilen der Welt beeinflusst hat. Aber ich schreibe auch von einer besonderen Gemeinde in Paradise in Kalifornien, wo die ganze Stadt von einem Waldbrand zerstört wurde und alle Bewohnerinnen und Bewohner in eine andere Stadt ziehen mussten. Mit der Zeit sind die langsam wieder zurückgekehrt, aber es war für alle eine traumatische Erfahrung.
Die Sportlerinnen und Sportler waren lange von ihren Familie getrennt, also gab es auch andere Baustellen wie mentale Probleme. Es gibt also diese großen Auswirkungen, die man bedenken muss, wenn man in einer Gefahrenzone wie einem Waldgebiet wohnt.
Rieger: Ein letztes Beispiel und dafür wechseln wir auch den Kontinent: Wenn man ein professioneller Cricket-Club in Indien ist, wie beeinflusst dich der Klimawandel dort?
Orr: Indien hatte in den vergangenen Jahren viele Probleme mit Dürren. Also genau das Gegenteil von der Flut, die Sie in Deutschland erlebt haben. In Indien ist es Dürre. Und die hat großen Einfluss etwa auf die Wasserversorgung und es besorgt die Menschen auf einfach, weil Wasser essentiell zum Leben ist. Wenn man also die hohen Temperaturen in Indien kombiniert mit einer langen Dürreperiode gibt es allerhand Unbehagen.
Ich erzähle ein paar Geschichten, etwa von Cricket Clubs, die auf Anweisung des Obersten Gerichtshofs in Indien ihre Saison beenden mussten, weil sie kein Wasser zur Pflege ihrer Spielfelder verwenden durften. Die Felder waren dann unbespielbar. 2016 und 2018 hat der Oberste Gerichtshof eingegriffen und gesagt, die Indian Premier League müsse die Saison beenden, weil sie kein Wasser für Cricket verschwenden wollten.
Das ist durchaus sinnvoll, denn Zugang zu Wasser ist essentiell und dann gibt es einfach andere Prioritäten. Aber gleichzeitig hat das großen Einfluss auf die Sport-Community, für die Cricket Unterhaltung, Gemeinschaft und Verbindung bedeutet. Und wenn das wegfällt, gibt es Folgeauswirkungen.

"Bis 2030 droht der Verlust von rund 20 Prozent aller Sportnationen"

Rieger: Sie sprechen auf der ganzen Welt mit vielen Menschen aus der Sport-Industrie. Was ist ihr Eindruck? Wie bewusst sind sich Athletinnen, Athleten und Sportverbände über die Risiken, die der Klimawandel schon jetzt und auch in der Zukunft mit sich bringt?
Orr: Es ist interessant, weil jede Organisation, die schon einmal große Auswirkungen wie ein Feuer, eine Flut oder eine Dürre erlebt hat, ist sich den Risiken sehr bewusst und auch besorgt und haben gerne auf den Klimawandel hingewiesen und gesagt, wir müssen mehr tun.
Aber die Organisationen, die noch keine großen Probleme hatten, hatten die Vorstellung, dass ihnen so etwas nicht passieren würde. Als gäbe es für sie kein Risiko oder es wäre doch alles nicht so schlimm. Und das haben die anderen auch gedacht, bis es passiert ist. Es ist also wichtig, dass wir darüber reden. Es ist wichtig, dass wir Ressourcen teilen zwischen Klubs und Organisationen und auch über Grenzen und über die ganze Welt.
Es ist nicht vernünftig zu denken, die EU wird in naher Zukunft keine Auswirkungen den Klimawandels spüren. Ich denke, wir müssen damit rechnen und uns entsprechend vorbereiten.
Rieger: Wird es auch Orte geben, an denen Sport aufgrund des Klimawandels unmöglich sein wird?
Orr: Es ist durchaus möglich, dass wir bestimmte Bevölkerungsgruppen aus dem Sportkontext verlieren, vor allem aus den internationalen Wettbewerben. Teile der Karibik, Teile des Südpazifik, Teile von Afrika südlich der Sahara sind zum Beispiel sehr stark vom Klimawandel betroffen und schon jetzt die schlimmsten Auswirkungen spüren.
Diese Gegenden verlieren die Sportförderung, weil die Gelder in Notfälle investiert werden. Sie haben auch keine bespielbaren Felder mehr. In diesen Gegenden ist es sowieso schwierig, Zugang zum Sport zu bekommen oder die Spiele sind eher informell. Und diese Spiele und diese Möglichkeiten verschwinden, weil es aufgrund von Dürre keine bespielbaren Untergründe mehr gibt.
Oder im Südpazifik, wo sie am Strand spielen oder in Parks in der Nähe des Wassers. Der Meeresspiegel steigt und diese Plätze verschwinden im Meer. Kinder bekommen überhaupt nicht mehr die Möglichkeit, zu spielen. Bis 2030 könnten rund 20 Prozent aller Sportnationen nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen.
Rieger: Das ist der Worst Case für diese Regionen. Gibt noch etwas, was man dagegen tun kann, oder ist es einfach zu spät für manche Regionen? Sie können keinen Sport mehr machen und müssen gegebenenfalls umziehen.
Orr: In einigen wenigen Fällen gibt es tatsächlich keine andere Option mehr. Sie müssen aus ihrer gewohnen Umbegung weg. In Fiji zum Beispiel gibt es eine Rugby-Community, die aus ihrem Zuhause ausziehen und weiter ins Inland ziehen müssen, weil der Meeresspiegel ansteigt. Aber das ist selten.
Global gesehen würde ich sagen können die meisten Probleme noch gelöst werden. Es ist noch nicht zu spät, etwas zu ändern, aber wir müssen uns als globale Sport-Community jetzt darüber Gedanken machen. Vor allem wir, die in Regionen wie den USA, Kanada oder Europa leben. Wir müssen aufmerksam bleiben.
Für uns ist es hin und wieder mal eine Flut, die vieles zerstört, aber nicht total verheerend ist. Deshalb ist es wichtig, auch an die Community zu denken, die in der ersten Linie stehen. Wenn wir können, müssen wir Ressourcen dort hin schicken und wir müssen darüber reden und priorisieren. Das ist ein globales Problem und nicht etwas, was uns ab und zu mal passieren kann.

"Die FIFA und das IOC müssen Mittel zur Verfügung stellen"

Rieger: Wie können Sport-Organisationen auf der ganzen Welt das Verständnis für Klimakrisen in ihr Handeln umsetzen?
Orr: Wie eben schon gesagt, würde ich ein Hitze-Protokoll vorschlagen. Noch besser wäre eigentlich ein Wetter-Protokoll. Es gäbe also ein Hitze-Protokoll, viele Organisationen haben bereits ein Gewitter- und ein Regen-Protokoll. Das würde ich durch ein Luftqualitäts-Protokoll erweitern und auch ein Budget für die Notfallplanung im Rahmen der Betriebskosten erstellen.
Also wenn es eine Flut gibt, wie teuer wird die Restaurierung des Platzes? Oder was kostet es, den Schaden zu reparieren? Man sollte bereit sein, das zu zahlen, damit man nicht auf die Versicherungen warten muss, die eventuell gar nicht zahlt.
Ein anderer Teil betrifft die FIFA, das IOC und andere solcher Organisationen. Wenn sie weiter internationale Sport-Wettbewerbe in der Form haben wollen, wie wir sie jetzt haben, müssen Mittel bereitgestellt werden für die Länder, die intern nicht über die nötigen Mittel verfügen und keinen Zugang zu Ressourcen haben. Diese müssen global geteilt werden.
Es ist manchmal schwierig, diese Art von Hilfe zu bekommen. Aber wenn wir weiterhin internationalen Leistungssport betreiben wollen, ist das unerlässlich, denn wenn wir 20 Prozent der Sportler einer Nation verlieren, können wir nicht mehr behaupten, dass irgendjemand der Beste der Welt ist, denn ein großer Teil der Welt wäre nicht einmal auf dem Spielfeld.
Rieger: Aber sind ihrer Erfahrung nach die Verbände aktuell wirklich bereit für diese Aufgabe?
Orr: Ich denke nicht. Ich glaube, in vielen Fällen denken sie, wir hätten mehr Zeit, wenn sie in der Vergangenheit nicht mit Gefahren konfrontiert waren. Sie denken, es sei nicht dringend und wir hätten wichtigere Probleme. Das ist eine gefährliche Denkweise, denn es bedeutet, wenn etwas passiert - und es ist keine Frage, ob was passiert, sondern wann es passiert - werden wir nicht bereit sein und die Reparaturen werden deutlich länger dauern, deutlich teurer werden und sehr viel störender sein.
Ich denke, Stand jetzt machen die Organisationen zu wenig. Es zählt nicht zu ihren Prioritäten und das muss sich spätestens in den kommenden Jahren ändern.

"Es können nicht nur LED-Lichter und Energie-Einsparungen sein"

Rieger: Aber wer wird das ändern? Wer wird den Wandel in der Sport-Industrie vorantreiben? Sind es die Verbände, sind es die Klubs? Oder braucht es eine Art Regulierung aus der Politik? Wer wird dafür verantwortlich sein, eine neue Kultur zu entwickeln?
Orr: Ich denke, es wird ein Mix aus allem sein und es kommt drauf an, wo in der Welt du dich befindest. In Deutschland etwa werden die Klubs in den Verbänden die Führung übernehmen müssen. Viele werden von den Mitgliedern geführt oder es gibt eine Art Mitbestimmung der Mitglieder. Und das ist sehr wichtig, denn es gibt Mitgliedern, die sich Sorgen aufgrund des Klimawandels machen, eine Möglichkeit, diese Sorgen auszudrücken und sie zu priorisieren.
Aber es ist schwierig, weil so etwas langsam vorangeht und mir wäre lieber, es würde schneller gehen. Und es ist manchmal schwierig, das deutlich zu machen. Und viele Vereine und Verbände sagen: Oh, wir denken an den Klimawandel und können das auch beweisen, weil wir haben einen Nachhaltigkeitsplan mit Energie-Einsparungen und verringern Emissionen. Das ist gut und wichtig.
Aber diese Art von Veränderungen bringen nichts, wenn eine große Flut kommt oder ein anderes Desaster, das die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen beeinflusst. Diese Sachen müssen gleichzeitig passieren als Teil eines großen Klimaplans. Es können nicht nur LED-Lichter und Energie-Einsparungen sein. Wenn du nur das tust, hast Du ein Problem, wenn das Schlimmste passiert.
Rieger: Denken Sie, dass wir die gesamte Struktur des Weltsports überdenken müssen? Sie sprechen zum Beispiel über den Sportkalender, wann große und kleine Events stattfinden. Müssen wir das überdenken – wahrscheinlich sogar ziemlich schnell?
Orr: Ja, ich würde sagen, das sollte eine große Priorität haben. Wir müssen über den Kalender nachdenken. Und das ist nicht nur eine Chance, darüber zu sprechen, welche Orte und Zeiten die sichersten sind, also ob wir vielleicht den Start von Saisons verschieben sollten. Das gibt es uns auch die Gelegenheit darüber nachzudenken, wie häufig Spieler im Einsatz sind und ob es gesund ist, Athleten so oft auf dem Platz zu haben.
Diese Fragen werden jetzt schon im Fußball gestellt, recht häufig inzwischen.Und dann gibt es die zusätzliche Möglichkeit, darüber nachzudenken: Wie bewegen wir die Menschen so, dass die Zeitpläne funktionieren? Können wir zum Beispiel Flüge reduzieren? Können wir mehr auf Busse oder Bahnen als nachhaltige Optionen setzen?
Wenn wir es schaffen, den Status Quo aufzubrechen und wir uns von dem traditionellen Sport, so wie wir ihn kennen, trennen, dann ist das zu Beginn wahrscheinlich eine unbequeme Konversation. Aber ich glaube, langfristig könnten wir bei einem Kalender landen, der gesünder für Athletinnen und Athleten ist, der sicherer ist mit Blick auf die Klimarisiken und der nachhaltiger ist hinsichtlich der Emissionen. Wir könnten also einen dreifachen Gewinn erreichen. Aber wir müssen diese Gespräche führen. Und sie müssen breit geführt werden, mit allen Perspektiven.

"Die Welt brennt – wir werden uns sowieso anpassen müssen"

Rieger: Aber wenn wir uns zum Beispiel die Fußballverbände angucken, die bewegen sich eher in die andere Richtung. Wir sehen mehr Wettbewerbe, mehr Spiele. Das ist eine Geschäftsentscheidung, weil mehr Spiele mehr Geld generieren. Bedeutet das also – wenn wir über den Profisport reden - dass Verbände und Vereine Geschäftsentscheidung treffen müssen, die ihnen am Ende Geld kosten?
Orr: Es ist möglich, dass es kurzfristig Geld kostet. Aber wenn wir die Veränderungen nicht machen, werden wir langfristig Geld verlieren. Zum Beispiel hinsichtlich der Gesundheit von Sportlerinnen und Sportlern. Wenn sie zu viele Spiele absolvieren, dann wird ihre Karriere nicht mehr so lange dauern wie früher.
Die Qualität des Spiels wird leiden. Wir sehen bereits jetzt, dass die Verletzungsraten von Fußballerinnen explodieren. Was es auch bedeutet ist, dass wir kurzfristig vielleicht nicht unbedingt einen Rückgang der Einnahmen erleben, also dass die Vereine und Verbände viel Geld verlieren. Sie werden genauso viel Geld wie jetzt machen und nicht unbedingt viel mehr in den kommenden Jahren, wenn sich das System stabilisiert und wir uns an die neuen Prozesse gewöhnen.
Das wird eine Anpassung sein, aber die Welt brennt – wir werden uns sowieso anpassen müssen. Und ein weiterer Grund, warum ich denke, dass das langfristig Geld sparen würde: In Europa müssen alle größeren Organisationen ab 2026 über ihre CO2-Emissionen berichterstatten. Die EU hat angekündigt, dass es Steuern und Strafen zu zahlen gibt, wenn die Emissionen groß ausfallen.
Und ich glaube, viele dieser Organisationen werden in dem Bereich mit sehr, sehr hohen Emissionen sein und sie werden alle möglichen Steuern zahlen müssen. Also: Kurzfristig würde es ein bisschen unangenehm werden. Es würde bedeuten, dass sie kein riesiges Wachstum in den kommenden Jahren hinlegen werden. Aber es würde sich stabilisieren. Und mit der Zeit werden wir darüber nachdenken müssen, wie wir die Sport-Industrie weiterentwickeln, ohne, dass sie unbedingt wachsen müsste.
Rieger: Wenn Sie sich die Sportindustrie angucken und mit anderen Bereichen unserer Gesellschaft vergleichen: Ist der Sport ein Bereich, der sich mit höherer Wahrscheinlichkeit verändern wird oder eher nicht? Denn viele Menschen in der Sportindustrie sind sehr auf kurzfristigen Erfolg fokussiert, sei es auf dem Platz oder wenn es ums Geschäft geht, weshalb so eine Veränderung recht schwer erscheint, weil es Zeit braucht und vielleicht und kurzfristig Geld kosten wird.
Orr: Das ist für mich schwer einzuschätzen, wenn ich ehrlich bin. Wir können nicht alles vorhersagen. Es wird für alle Sektoren kurzfristige Herausforderungen geben. Der Sport hat es aber leichter als manch anderer Bereich, weil wir das Produkt, dass wir liefern, viel besser kontrollieren. Und es ist kein essentielles Produkt, wir können es also verändern, ohne das Leben von jemanden zu beeinflussen.
Wenn Krankenhäuser oder Medikamentenhersteller morgen ihre Prozesse stark verändern würden, dann könnte das über Leben und Tod entscheiden. Im Sport sind die Folgen nicht so groß. Deswegen haben wir eine etwas größere Flexibilität, wenn es um Veränderung geht.
Es wird sehr herausfordernd sein, weil wir sehr stark vom Transport- und Reisesektor abhängen, vom Beherbergungsgewerbe – und die sind alle hinten dran. Das wird also ein paar Jahre dauern, um da fit zu werden, aber ich denke, es lohnt sich, diese Gespräche zu führen, mit jeder Firma, mit der wir zusammenarbeiten – und zwar so schnell wie möglich.

"Der Sport arbeitet sehr eng mit den größten Klimasündern zusammen"

Rieger: Wie können denn Sport-Organisationen ein produktiver Akteur im Kampf gegen den Klimawandel sein?
Orr: Da gibt es zwei große verschiedene Wege. Der erste ist: Wir müssen die Menschen aufklären. Wenn wir Menschen aufklären und mit unseren Fans zusammenarbeiten, dann können wir die Meinung innerhalb unserer Fans verändern. Die Herausforderung aus meiner Sicht ist, dass dafür auch die Sender und Medien mit dabei sein müssten, weil viele, viele Fans nur am TV mit dabei sind und nicht zu den Spielen an sich kommen.
Es ist also wichtig, dass diese Nachrichten an die Fans kommuniziert werden, genauso wie das Interesse der Fans am Klimawandel. Außerdem arbeitet der Sport sehr eng mit einer riesigen Lieferkette zusammen, die sich über so ziemlich jeden Sektor mit den größten Klimasündern erstreckt – die fossilen Energien, die Fluglinien, die Autohersteller, all diese Sektoren sind im Sport aktiv. Sie sponsern Sport. Sie sind physisch anwesend bei Sport-Events.
Sie sind verantwortlich dafür, wie Sport stattfindet, wie wir uns von A nach B bewegen. Deswegen denke ich, dass der Sport hier eine große Möglichkeit hat, sich für Veränderungen innerhalb seiner Lieferkette einzusetzen und wirklich fordert: Wenn du mit dem Sport zusammenarbeiten möchtest, dann bist du bei den nachhaltigen Veränderungen an Bord. Dann bist du Teil der Lösung nicht nicht Teil des Programm. Das ist kein einfacher Weg, das wird kompliziert sein. Aber ich denke, es ist möglich.
Das ist also der erste Weg: Wie kommunizieren wir mit unseren Fans und unserer Lieferkette? Der zweite Teil ist: Sport hat einen großen Fußabdruck. Der ist nicht ganz so groß wie von anderen Sektoren und manch einer sagt dann: Oh, der ist nicht so groß wie von dem Land oder von dem Land. Das ist ein unproduktiver Vergleich meiner Meinung nach, weil am Ende jede Organisation, jede Person auf diesem Planeten Teil der Veränderung sein muss.
Zu sagen, irgendwas sei zu klein, ist kontraproduktiv. Wenn ich an den Sport denke, dann denke ich an die ganze Energie, die unsere Anlagen brauchen, wie viel Wasser sie für ihre Plätze verbrauchen oder für ihre Schwimmbäder, für Eisflächen oder für Kunstschnee. Wenn man darüber nachdenkt, wie viele Menschen Teil davon sind, sind das eine ganze Menge.
Und es ist ein Teil von unserem Leben, der nicht unbedingt essentiell ist. Es ist in vielen Fällen eher ein Nice-to-Have und das sind die Orte, wo wir solche Veränderungen schneller umsetzen können als zum Beispiel in Schulen oder Krankenhäusern.
Rieger: Wenn wir über Kunstschnee sprechen – ist Sport auch ein Faktor, dass wir so tun, als ob alles ok sei? Weil wir so daran gewöhnt sind, Kunstschnee zu nutzen, um einen Zustand wie vor 60 Jahren herstellen, dass wir als Gesellschaft gar nicht realisieren, wie schlimm die Situation eigentlich jetzt schon ist, weil es ja gerade irgendwie noch funktioniert. Trägt der Sport insofern eine Verantwortung, einen Status Quo aufrechtzuerhalten, der eigentlich gar nicht mehr existiert?
Orr: Definitiv ja, das tut er. Es ist eine Herausforderung, wenn Sportorganisationen sagen, dass sie etwas gegen den Klimawandel tun möchten und ihre Taten das nicht widerspiegeln. Denn das ist nicht nur eine Versäumnis, seine Pflicht zu tun – obwohl das schon schlimm genug wäre – sondern sie vermitteln den Eindruck gegenüber den Fans und Zuschauern, dass sich nichts ändern muss. Und das ist das eigentliche Problem.
Denn wir können nicht so tun, als ob alles in Ordnung wäre – denn das ist es nicht. Weil es 20 Prozent der Sportnationen auf der Welt gibt, die bald keinen Sport mehr haben werden, wenn wir so weiter machen. Das Risiko ist also real. Die Auswirkungen sind rund um die Erde spürbar. Und einfach so weiter zu vermitteln, dass alles in Ordnung ist, ist sehr problematisch. Ich denke da zum Beispiel an Olympia in Paris.
Für ein paar Jahre haben sie behauptet, dass die Sommerspiele klimapositiv sein würden. Nun, das bedeutet gar nichts. Und seit kurzem ist sowas in der EU verboten, weil es irreführend ist und Greenwashing. Ich hoffe, dass diese Art der Regulierung hilft, diese Art der Kommunikation aus dem Sport herauszubekommen. Der Sport muss dafür Verantwortung übernehmen, was er der Öffentlichkeit vermittelt und aufhören zu sagen, alles ist gut, wenn es das nicht ist.

"Saudi-Aramco ist einer schlimmsten Akteure in Sachen Klimawandel"

Rieger: Und wir hatten gerade das Beispiel, dass die FIFA einen Sponsoren-Deal mit Saudi-Aramco abgeschlossen hat, einer der Firmen, die am meisten für den Klimawandel verantwortlich ist. Und Sie haben die Fluglinien und Öl-Unternehmen genannt, die groß in den Sport investieren oder denen Clubs gehören. Sind solche Art von Sponsoren ein Faktor, warum Sportorganisationen in Sachen Klima ihre Stimme nicht effektiv erheben können, weil ihnen dann – zurecht – Heuchlerei vorgeworfen wird?
Orr: Absolut. Als ich die Ankündigung gesehen habe, habe ich gelacht. Weil der Kopf der FIFA vor ein paar Jahren noch eine grüne Karte hochgehalten hat und darüber gesprochen hat, dass sie jetzt für den Planten grün werden. Und hier sind wir jetzt ein paar Jahre später mit dieser Ankündigung, dass sie mit Saudi-Aramco zusammenarbeiten, einem der schlimmsten Akteure in Sachen Klimawandel. Das stinkt für mich nach Greenwashing.
Das Argument, dass FIFA und andere vorbringen, ist, dass sie diese Geldquelle nicht aufgeben können. Damit habe ich ein Problem, denn das ist eine Lüge. Sie können natürlich ihr Geld woanders herkriegen. Als Tabak-Werbung Ende der 90er, Anfang der 2000er aus dem Sport verbannt wurde, hat es ungefähr sechs Monate gedauert, bis dieses Geld ersetzt worden ist. Wir haben genug Geld in unserem Wirtschaftssystem, um das zu ersetzen. Wenn sie fossile Unternehmen als Partner auswählen, ist das ihre Wahl – und ich denke, sie könnten eine bessere treffen.
Rieger: Also sollte es ein Werbeverbot für Öl-Unternehmen geben, genauso wie für Tabakwerbung?
Orr: Ich würde sagen: Ja! Es ist ein paar Länder, die damit schon angefangen haben. In Frankreich zum Beispiel gibt es keine Werbung für fossile Kraftstoffe mehr, das zum Beispiel Einfluss darauf, wie die Formel 1 dort agiert. Die Stadt Amsterdam hat ein Werbeverbot für fossile Energien. Das ist ein anderes gutes Beispiel. Sydney in Australien guckt es sich an, auch ein paar andere Orte haben entsprechende Gesetze vorliegen, Kanada zum Beispiel, wir werden sehen, was daraus wird.
Aber ich würde sagen: Ja, verbietet Werbung für fossile Energien im Sport, verbietet es von allen öffentlichen Plätzen, denn es gibt keinen Grund, diese Produkte zu feiern und zu bewerben, wenn wir wissen, dass sie so einen schädlichen Einfluss haben.
Und es gibt mit der Tabakwerbung und anderen gefährlichen Produkten Vorbilder. Es gibt Alkohol-Werbe-Verbote in Teilen der Welt, natürlich nicht überall, aber zum Beispiel im Mittleren Osten. Und ich denke, dass ist angebracht, dass gewisse Produkte, von denen wir wissen, dass sie ungesund oder schlecht für Menschen sind, nicht mit Sport assoziiert werden – der für Gesundheit, Wohlbefinden und Gemeinschaft stehen soll.
Rieger: Wenn wir uns das Gesamtbild angucken, aus Ihrer Erfahrung heraus: Welchen Einfluss kann der Sport haben, über den Klimawandel aufzuklären und sich an ihn anzupassen?
Rieger: Der Sport sollte sich darüber Gedanken machen, wie er operiert, wie der Kalender aussieht, wie er das Wohlbefinden der Menschen priorisiert. Und das heißt auch, den Menschen keine Dinge zu verkaufen, die ungesund oder schädlich für den Planeten sind. Ich denke, dass der Sport sehr, sehr vorsichtig sein muss, wie er kommuniziert, um sicher zu gehen, dass er nicht übertreibt, dass er ehrlich darüber spricht, wie schwer das alles ist.
Denn es ist schwer. Es ist wirklich harte Arbeit. Aber zugleich auch Druck auf ihre Lieferkette ausüben, damit es dort besser wird. In zehn Jahren könnten wir eine völlig andere Konversation darüber haben, wie die Welt aussieht. Es könnte sein, dass der Sport alles richtig gemacht hat, dann reden wir darüber, wie großartig alles gelaufen ist. Oder in zehn Jahren haben wir eine sehr harte Konversation darüber, was alles schiefgangen ist und das wäre sehr düster.