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Sport und Menschenrechte
Wie Nordkorea mit Sport Politik machen will

Ende Juli findet in Nordkorea ein internationales Tischtennis-Turnier statt - kein besonders wichtiges, aber: Das Bestreben, mit Sportevents das eigene Image in der Welt aufzupolieren, bestehe in der Diktatur schon lange, sagte unser Autor Robert Kempe im DLF.

Robert Kempe im Gespräch mit Bastian Rudde | 11.07.2015
    Dieses Bild der staatlichen Nachrichtenagentur zeigt Kim Jong-Un, die Aufnahme soll aus dieser Woche stammen.
    Will internationale Sportveranstaltungen politisch für sich nutzen: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un. (ap / Rodong Sinmun)
    Schon der Vater und Vorgänger des jetzigen nordkoreanischen Machthabers Kim Jon-Un habe Sportveranstaltungen nutzen wollen, um international Politik zu machen, sagte Reporter Robert Kempe in der Sendung "Sport am Samstag". Kim Jon-Un führe diese Tradition fort, öffne Sportevents in Nordkorea verstärkt für Ausländer, um den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus anzukurbeln und ausländische Devisen in das verarmte Land zu lotsen.
    Sportfunktionäre lassen sich von Diktaturen nicht abschrecken
    Das sportliche Niveau des internationalen Tischtennis-Turniers Ende Juli sei überschaubar, sagte Robert Kempe weiter. Er gehe aber davon aus, dass Nordkorea durchaus Interesse an größeren Sportevents habe. Allerdings könnte der Regierung bei diesem Vorhaben die Tatsache in die Quere kommen, dass das Land nicht genügend Geld für große Sportevents hat. Denn Geld sei das, was im internationalen Sport zähle - Menschenrechte eher weniger, sagte Robert Kempe im Deutschlandfunk. Das hätten zuletzt unter anderem die Europaspiele im autoritären Aserbaidschan gezeigt.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 11. Januar 2016 nachhören.